Freitag, der Dreizehnte – jetzt wird es gruselig

Unheimliche Geschichten
Aberglauben hatte stets seinen festen Platz in der menschlichen Gesellschaft. Tief verwurzelt scheint die Angst vor schwarzen Katzen, die von links unseren Weg überqueren, der Zahl 13 sowie Freitag dem Dreizehnten zu sein. Ebenso soll es Unglück bringen, unter einer Leiter hindurchzugehen oder einen Spiegel zu zerbrechen. Daher ist es also kein Zufall, dass dieses Buch genau 13 unheimliche Geschichten, eine schwarze Katze und einen Spiegel enthält. Wirken Flüche wirklich oder nur, wenn man an sie glaubt? Existieren Aliens und Zeittore ausschließlich in unserer Fantasie? Was ist möglich oder unmöglich, Wahrheit oder Fiction? Das müssen Sie, lieber Leser und liebe Leserin, selbst herausfinden. Doch Vorsicht! Verlieren Sie sich nicht zwischen den Zeilen dieses Buches.

ISBN-13 ‏ : ‎ 978-1093338331
Auch als E-Book erhältlich!

Leseprobe aus dem Buch:

Die schwarze Katze

Um schwarze Katzen ranken sich unzählige unheimliche Geschichten. Aberglauben, meinen Sie? Nun, die kleine Stadt, deren Namen ich nicht nennen möchte, wimmelt geradezu von abergläubischen Menschen.
Jochens Augen waren voller Furcht, als er zu dem Haus am Ende der Straße hinübersah. Noch niemals war er dem alten Gemäuer so nahe gekommen.
„Hier wohnt sie also, die Hexe“, wisperte er seinem Freund Ralf zu. Der nickte.
„Sie hat eine schwarze Katze, und nachts tanzt sie um das Feuer.“
„Dort sollen sogar schon Kinder verschwunden sein“, flüsterte Ralf zurück.
„Woher wisst ihr das?“ Mark blickte seine Freunde argwöhnisch an. „Das sind doch Ammenmärchen!“
„Pst“, zischte Jochen verärgert. „Du bist fremd und weißt gar nichts. Willst du, dass sie uns hört und herauskommt?“
Es stimmte, Mark war erst vor wenigen Tagen aus Berlin hergezogen. Dank der Schule hatte er schnell Anschluss gefunden, wenn er auch die Leute im Ort ein wenig seltsam fand. Vor allem diese Geschichte mit der angeblichen Hexe war ihm mehr als suspekt.
„Wollen wir nicht lieber Fußball spielen? Bis zum Abendbrot ist noch etwas Zeit,“ lenkte er ab. Johlend entfernten sich die Zehnjährigen in die entgegengesetzte Richtung.
„Ich hole den Ball!“, schrie Ralf. Für den Augenblick war das alte Haus mit seiner unheimlichen Bewohnerin vergessen.
„Ihr wart doch nicht dort oben bei der Alten, oder?“, wurde Jochen von seinem Vater am Tisch empfangen.
„Nein, ganz bestimmt nicht, Papa“, versicherte der eine Spur zu schnell. Stirnrunzelnd schaute Herr Jansen seinen Sprössling an.
„Du weißt, dass es gefährlich ist. Damals ist dort ein Junge verschwunden. Also haltet euch fern.“
„Aber Heinrich, das ist doch nie aufgeklärt worden …“, warf seine Frau zaghaft ein.
„Martha, es gehen seltsame Dinge vor sich. Neulich erst ist mir dieses schwarze Katzenvieh direkt vor die Füße gelaufen. Es kam von links! Kurz darauf hatte ich einen platten Reifen. Am nächsten Morgen habe ich mich mit dem Kaffee verbrüht und mir dabei den neuen Anzug ruiniert.“
„Und das alles wegen der Katze“, schmunzelte Martha. Heinrichs Faust donnerte auf den Tisch.
„Ich verbiete euch, dort hinzugehen! Basta!“
„Ich bin morgen bei Frau Wummer zum Kaffee eingeladen“, lenkte seine Frau ab.
„Oh cool, das ist doch die Mutter von Mark!“, rief Jochen begeistert. Wohlwollend schaute Heinrich über seinen Brillenrand.
„Das scheint eine sehr nette Familie zu sein. Soweit ich weiß hat Mark noch ein kleines Schwesterchen. Dann mal viel Spaß da!“

Bei Wummers waren noch andere Frauen aus der Nachbarschaft eingeladen, unter ihnen auch Ilona, Ralfs Mutter, mit der Martha seit langem eng befreundet war.
„Hazel, du wohnst ja hier recht hübsch, aber mir wäre es doch zu nah am Hexenhaus. Pass nur gut auf dein Töchterchen auf!“, sagte sie gerade. Die gebürtige Engländerin lachte und gab der kleinen Jenny noch einen Schokokeks.
„Eine echte Hexe, oh wie interessant! Möchte noch einer Kaffee?“ Unbekümmert reichte sie die Kanne herum und brachte das Gespräch schnell wieder in andere Bahnen. Es ging um Schule, Erziehung, Kochrezepte und diverse andere Themen.
„Ach Jenny, du hast dich ja eingesaut, du kleines Ferkel!“
Niemand hatte auf das blonde Lockenköpfchen geachtet. Nicht nur im Gesicht sondern auch auf dem geblümten Kleid und der Tischdecke hatten Sahnetorte und Schokokekse deutliche Spuren hinterlassen. „Mutti, das macht doch nix, das waschen wir wieder.“ Zärtlich fuhren die Schokohände der Vierjährigen durch das Haar ihrer Mutter. Unter Gelächter und mit guten Ratschlägen fand der Kaffeeklatsch seinen Abschluss.

Zur gleichen Zeit beschlossen die drei Jungs, die Hexe mal aus dem Haus zu locken, da Mark sie unbedingt sehen wollte.
„Sicher ist sie alt und hässlich. Mit einer dicken Warze auf der Nase“, kicherte Ralf.
„Ja, und mit einem schwarzen Umhang und einem Zauberstab“, ergänzte Jochen.
„Quatsch, sie ist doch nicht Gandalf, der Magier“, lachte Mark.
„Wirst schon sehen! Aber wie machen wir das jetzt?“
„Wir müssen dichter ran und werfen dann Steine gegen ihr Fenster!“
„Ich habe eine Zwille dabei!“ Auf Zehenspitzen schlichen sie sich im Schutz der Bäume an. Da öffnete sich die Tür. Vor Schreck stolperten die drei Freunde übereinander und küselten über den Boden.
„Mensch, die ist ja gar nicht alt und …“
„Komm endlich!“ Ralf und Mark hatten bereits das Weite gesucht. Jochen rappelte sich auf und sah direkt in die Augen der Hexe.
Er war wie erstarrt, obwohl er doch eigentlich davonlaufen sollte.
„Hast du dir wehgetan?“ Die Hexe half ihm vorsichtig auf. Eine sanfte Stimme, smaragdgrüne Augen und kurzes dunkles Haar. Sie war jung und hübsch. Jochen sah sie zweifelnd an, als könne sie sich doch noch in eine alte Frau oder etwas anderes verwandeln.
„Komm mit, ich möchte dein Knie drinnen verarzten. Hab keine Angst, ich werde nicht plötzlich eine andere Gestalt annehmen.“
Ihr Lachen war glockenhell. Konnte sie etwa Gedanken lesen? Erst jetzt sah der Junge, dass sein Knie stark blutete. Mit gemischten Gefühlen folgte er der Hexe in ihr Haus.
„Was machen wir denn jetzt? Er geht tatsächlich mit der mit!“ Verzweifelt sah Ralf seinen neuen Freund an. Mark zuckte ratlos mit den Schultern. Auch ihm saß der Schrecken noch in allen Gliedern.
„Wir warten, bis er wieder raus kommt.“
„WENN er wieder rauskommt.“ Verzagt ließ sein Kumpel den Kopf hängen.

©byChristine Erdic

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Die deutsche Buchautorin Christine Erdic lebt zur Zeit hauptsächlich in der Türkei.
Beruflich unterrichtet sie in der Türkei Deutsch für Schüler (Nachhilfe), sie gab
Sprachtraining an der Uni und machte Übersetzungen für türkische Zeitungen.
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Frau Christine Erdiç

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