Was weiß die Schufa?

Wer einen Handyvertrag abschließt, Miet-, Kauf- oder Leasingverträge unterzeichnet oder einen Kredit aufnimmt, kann von der Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung, kurz Schufa, erfasst werden. Die Grundidee der fast 100 Jahre alten Organisation ist durchaus berechtigt: Die Schufa soll ihre Mitglieder – z. B. Banken, Einzelhändler, Wohnungseigentümer oder Versicherungen – vor finanziellen Verlusten und schlechter Zahlungsmoral schützen. Aber Verbraucher haben nach Artikel 15 der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) einen Anspruch darauf, zu erfahren, welche personenbezogenen Daten gespeichert werden.

Was weiß die Schufa?
Für den Verbraucher kann die Speicherung bei der Schufa einerseits ein Vorteil sein, da durch Auskünfte seine Kreditwürdigkeit schnell zu beweisen ist. ARAG Experten weisen allerdings auch auf mögliche unangenehme Konsequenzen für den Verbraucher hin. So kann z. B. unter Umständen eine vergessene Handyrechnung dazu führen, dass man kein Konto mehr eröffnen kann, keine Wohnung findet oder keinen Versicherungsvertrag bekommt, weil sich die Unternehmen bei der Schufa nach der Zahlungsmoral des potenziellen Kunden erkundigen.

Wie erfahre ich, was gespeichert wurde?
Wenn Sie wissen wollen, was die Schufa über Sie gespeichert hat, und wer wann zu welchem Zweck Informationen zur Person angefragt hat, können Sie Einsicht in die gespeicherten Daten verlangen. Die Schufa ist verpflichtet, jedem Antragsteller einmal jährlich auf Nachfrage kostenlos eine Schufa-Selbstauskunft zu erteilen. Diese „Datenkopie nach Art. 15 DS-GVO" kann Die obersten Zivilrichter in Karlsruhe wiesen ihre Klage ab (Az.: VI ZR 156/13). Die Schufa müsse nach dem BDSG nur Auskunft darüber erteilen, welche personenbezogenen Daten bei ihr gespeichert und in die Berechnung der Wahrscheinlichkeitswerte eingeflossen seien. Wie die einzelnen Merkmale dabei gewichtet worden seien, dürfe die Schufa dagegen für sich behalten, so der BGH. Der Gesetzgeber habe bei der Schaffung des datenschutzrechtlichen Auskunftsanspruchs zwar einerseits für größere Transparenz beim Scoringverfahren sorgen wollen. Das werde dadurch erreicht, dass der Betroffene die in die Bewertung eingeflossenen Umstände erkennen und hierauf reagieren kann. Gleichzeitig habe der Gesetzgeber aber die Geschäftsgeheimnisse der Auskunfteien schützen wollen. Zu diesen zähle auch die Scoreformel.

Was wird gespeichert?
Die Schufa weiß, wie man heißt, wo man wohnt, wie alt man ist, wie viele Konten, Kreditkarten und Handyverträge man besitzt. Auch gewährte Kredite werden erfasst; sie bleiben nach vollständiger Rückzahlung noch drei Jahre gespeichert. Informationen zu Vermögensverhältnissen wie z. B. Einkommen oder Aktienbesitz werden aber laut ARAG Experten nicht gespeichert. Zurzeit sind rund 360 Millionen Einzeldaten von über 60 Millionen Menschen in der Datenbank erfasst.

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Die ARAG ist das größte Familienunternehmen in der deutschen Assekuranz und versteht sich als vielseitiger Qualitätsversicherer. Neben ihrem Schwerpunkt im Rechtsschutzgeschäft bietet sie ihren Kunden bedarfsorientierte Produkte und Services aus einer Hand auch über die leistungsstarken Tochterunternehmen im deutschen Komposit-, Kranken- und Lebensversicherungsgeschäft sowie die internationalen Niederlassungen, Gesellschaften und Beteiligungen in 13 weiteren europäischen Ländern und den USA - viele davon auf führenden Positionen in ihrem jeweiligen Rechtsschutzmarkt. Mit 3.600 Mitarbeitern erwirtschaftet der Konzern ein Umsatz- und Beitragsvolumen von mehr als 1,5 Milliarden EUR.

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