Schüleraustausch Neuseeland und Corona Virus: 6 Erfahrungen mit dem Auslandsjahr im Ausnahmezustand

Phillip aus Niedersachsen verbringt das Auslandsjahr mit einem Austausch-Stipendium der Stiftung Völkerverständigung in Neuseeland. Er berichtet hier über die Erfahrungen. Alles zu seinem Auslandsjahr und zu anderen Austauschschülern in Neuseeland kann man im Schüleraustausch Blog lesen (www.schueleraustausch-portal.de/blog-neuseeland)
Das Corona Virus hält Deutschland in Atem. Wie ergeht es den Austauschschülern, die derzeit im Ausland sind? Hier kommen die Erfahrungen von Phillip, der in Neuseeland ist.
1. Wie weit ist die Ausbreitung des Corona-Virus in Neuseeland? Vor drei Tagen (21.03.20) hatte Neuseeland noch 28 bestätigte Fälle. Die Regierung hatte dadurch, dass Neuseeland eine abgeschottete Lage hat, einen Vorteil und Vorsprung in der Vorbereitung. Wir trafen einige Vorkehrungen  sowie das Verbot von öffentlichen Veranstaltungen und die Grenzschließung. Aber das Virus war noch überschaubar und unter Kontrolle. Am Sonntag waren wir dann schon in Phase 2 und gestern wurde Phase 3 veröffentlicht. Die Zahl der bekannten Infizierten stieg über 100. Neuseeland sah was geschah wenn man bei dieser Zahl Nichts unternimmt und hat schnell drastische Maßnahmen beschlossen, die nicht jedem passen aber das einzig Richtige sind. Diese Maßnahmen umfassen die Schließung der Schulen, die Schließung überlebungsunwichtiger Geschäfte, strenge Limitierung der Flüge und ab morgen, Phase 4, auch eine Ausgangssperre.
2. Bist Du selbst betroffen oder befürchtest Du eine Infektion? Um mich selber mache ich mir keine Sorgen, da die Neuseeländische Regierung zur richtigen Zeit die richtigen Schritte gemacht hat. Die Verbreitungskurve des Virus wurde meiner Meinung nach stark genug abgeflacht um Krankenhäuser nicht zu überlasten,  wie man es zum Beispiel in Italien sieht. Ich habe mehr Sorgen um meine Verwandtschaft in Deutschland. Neuseeland hat durch seine dünne Besiedlung von 14 Einwohnern pro m²  einen weitern Vorteil gegenüber der deutschen Bevölkerungsdichte von 232 pro m².
3. Gibt es durch den Virus bisher Veränderungen in der Schule? In der vergangenen Woche wurden wir Schüler aufs Online lernen bestens vorbereitet und ich war selbst überrascht was mittlerweile alles so möglich ist. Da meine Schule schon zuvor sehr viel mit den Schuldiensten Google-Chromes gearbeitet hat, war dies keine zu große Herausforderung. Unsere Morgenversammlungen fanden nicht mehr statt, da sie gegen eine Versammlung von über 500 Leuten verstoßen würden. In den Klassenräumen wurden die Tische mindestens einen Meter voneinander entfernt gerückt und, wenn man den Klassenraum betrat, musste man sich zuerst die Hände desinfizieren. Wir wurden auch gelegentlich über den Virus selbst unterrichtet. All‘ diese Maßnahmen konnten die Stimmung und den Spaß der Schüler glücklicherweise nicht vergraulen und trugen sogar zum einen oder anderen Witz bei. Gestern (Montag 23.03.20) fuhren dann auch erstmals keine Busse mehr und in der letzten Stunde wurde angekündigt, dass wir morgen nicht wiederkommen zu brauchen. Ich habe mich noch schnell bemüht so vielen Freunden wie möglich Lebewohl zu sagen. Es kam doch irgendwie überraschend und danach ging es mir erstmal richtig schlecht!
4. Gibt es bisher Veränderungen im Leben in der Gastfamilie und mit Deinen Freunden? Die letzten Tage waren persönlich ein ziemliches Emotionskarussell. Eigentlich wollten meine Eltern mich am letzten Donnerstag besuchen kommen, doch sie wurden am Flughafen zurückgewiesen, was am Ende auch besser war, da man momentan ja sowieso nichts mehr machen kann außer spazieren gehen. Meine Gastväter wollten am Samstag (21.03.20) heiraten und mussten diese Hochzeit zu unser allen Bedauern absagen. Eine eingeladene Familie kam aber trotzdem und sitzt jetzt hier fest weil ihr Rückflug gecancelt wurde. Am Samstagmorgen bekomme auch ich eine E-Mail meiner Austauschorganisation, dass ich aus Verantwortungsgründen am Freitag (27.03.20) nach Hause fliegen soll. Diese Information hat mich zu Beginn total vom Hocker geworfen und mich in Panik versetzt, doch mit den neusten Umständen säße ich lieber in Deutschland mit meiner Familie fest, als noch vier Weitere Wochen im Haus meiner Gastfamilie plus drei weiteren Gästen. Ich habe mich also am Sonntag darum bemüht noch einmal alle meine Freunde zu einem gemeinsamen Grillen am Strand einzuladen. Zu meiner Überraschung sind auch 30 Personen erschienen. Allerdings hat das Wetter nicht mitgespielt und aufgrund der immer noch herrschenden Feuerverbote konnten wir es uns nicht weiter gemütlich machen. Nachdem es dunkel wurde verlief sich die kleine Abschiedsparty auch ziemlich schnell.
5. Hat sich durch den Virus Deine Erwartung an die nächsten Monate im Austausch verändert? Ja, ziemlich viel, ziemlich schnell. Meine Reisepläne mit meinen Eltern wurden über den Haufen geworfen und mit meinen Gasteltern habe ich nicht viel Sightseeing gemacht. Nicht zu den Tarawera Falls und nicht zum beliebten Hobbiton. Aber meine neue Sorge ist, ob mein Rückflug wirklich stattfindet oder ob ich hier festsitzen werde. Normal wäre ich mit meinen Eltern am 20.04.2020 zurückgeflogen, aber das sollte nicht sein und jetzt kann ich nur noch hier sitzen und hoffen und schon mal anfangen meine Sachen zu packen.
6 Schüleraustausch Neuseeland mit Corona Virus: Das Fazit. Das sind momentan verrückte und stressige Zeiten in denen wir leben. Erst Australiens Bushfires, dann eine Eskalation der Nahostkrise jetzt das Coronavirus und darauf folgen wird definitiv eine weltweite Wirtschaftskrise als auch eine Depression. Und doch kann ich mich selbst glücklich schätzen, denn mir geht es gut und ich bin Gesund. Deutschland hat 200-mal so viele Fälle wie Neuseeland, was ja eigentlich impliziert, dass ich hier besser aufgehoben bin. Ich wünsche Euch und allen die meinen Bericht hier lesen das Allerbeste für die kommende Zeit und, dass Ihr möglichst unbeschadet davon kommt.
Wo man Austauschorganisationen mit guter Beratung findet. Wer ins Internet sieht, stellt fest: Es gibt sehr viele Austauschorganisationen. Wichtig ist, nur solche Anbieter anzusehen, die sowohl leistungsfähig als auch seriös sind. Am einfachsten und sichersten ist es, wenn man eine vor-geprüfte Anbieter-Auswahl nutzt. Dafür gibt es die Anbieter-Suchmaschine auf dem Schüleraustausch-Portal, das unabhängig informiert: www.schueleraustausch-portal.de/organisationen.Vor der Entscheidung sollte man zusätzlich mit mehreren guten Anbietern persönlich sprechen. Dafür gibt es die bundesweiten AUF IN DIE WELT-Messen, die deutschen Schüleraustausch-Messen der gemeinnützigen Stiftung Völkerverständigung, die nur seriöse Anbieter zulässt. Orte und Termine: www.aufindiewelt.de/messen. Der Eintritt ist frei.

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