Let´s „Start-in“: Schneller besser digital werden

Neues Whitepaper beschreibt Potenziale eines spannenden

Innovationsansatzes für die Digitalisierung (nicht nur) im Mittelstand

 

Dortmund, 22. April 2020. Der Mittelstand ist noch immer auf der Suche nach den erfolgversprechendsten Ansätzen für die digitale Transformation: Am besten sollen Innovationen mit einer gehörigen Portion Start-up-Spirit vorangetrieben werden. Wie das gelingen kann, zeigt ein neues Whitepaper des Fraunhofer-Instituts für Materialfluss und Logistik IML in Dortmund. Unter dem Titel „Digitale Transformation im Mittelstand“ erläutern Wissenschaftler des Dortmunder Digital Hub Logistics, wie sogenannte „Start-ins“ den Innovationsprozess in Unternehmen verändern können. Das Paper leistet einen wesentlichen Beitrag zu Theorie und Praxis des neuen Innovationsansatzes. Es richtet sich sowohl an Vertreter von Unternehmen als auch an die Forscher-Community.

 

Der Innovationsansatz des „Start-ins“ sieht vor, dass Unternehmen unter ihrem Dach Start-up-ähnliche Digitalteams zusammenstellen bzw. entsprechende Digitaleinheiten gründen. Diese entwickeln dann neue digitale Produkte oder Geschäftsmodelle. Grundsätzlich sind Digitalisierungsunits oder Digitalbeauftragte in Unternehmen heute nichts Neues mehr. Doch es gibt wesentliche Herausforderungen: Die Digitalteams arbeiten in der Regel an Produkten und Geschäftsmodellen, die das Kerngeschäft des Unternehmens potenziell in Frage stellen. „Schnell geht dann das Gespenst der Kannibalisierung um und gute Ideen verschwinden in der Schublade“, weiß Maria Beck, Managerin des Digital Hub Logistics und eine der Autorinnen des Whitepapers. Zudem folgen die Digitalteams oft noch tradierten Innovationsprozessen. Die mögen das Unternehmen in der Vergangenheit groß gemacht haben. Doch inzwischen geht Innovation anders. Und genau das ist der Kern des Innovationsansatzes „Start-in“. Maria Beck: „Es setzt auf den heute notwendigen Start-up-Spirit – sowohl auf methodischer als auch auf kultureller Ebene.“

 

Neue Innovationsformel

Anders als herkömmliche Digitalunits arbeiten echte Start-ins unabhängig vom Tagesgeschäft und räumlich getrennt von der Muttergesellschaft in einem Umfeld, das Innovation treibt. Innovationscoaches aus der Wissenschaft begleiten und befeuern ihren Innovationsprozess und setzen dabei neuestes Methoden-Know-how und hoch aktuelle Technologien ein. Außerdem wählen sie passgenaue Innovationsbausteine aus, die das Start-in benötigt, um neue digitale Produkte zu entwickeln oder entsprechende Geschäftsmodelle aufzusetzen. „Mit einem Start-in bringt ein Unternehmen Technologie und Geschwindigkeit zusammen und treibt die digitale Transformation mit den Mitteln eines Start-ups voran“, bringt Whitepaper-Autorin Maria Beck das Konzept auf den Punkt.

 

Die Autoren des Whitepapers stellen auch die Arbeitsweisen von Start-ins und Start-ups gegenüber. Start-ins sind den – vermeintlich – agileren und schnelleren Start-ups ihrer Beobachtung nach in vielen Punkten sogar überlegen. Denn die Digitalunits der Mittelständler verfügen über ihre Muttergesellschaften über den Zugang zum Markt und über ein Vertriebsnetz – beides klassische Handicaps für junge Unternehmen. Start-ins jedoch haben so die Möglichkeit, ihre Innovationen direkt zum Kunden zu bringen und wirtschaftlich erfolgreicher zu sein. Ein Unternehmen, das den Weg der digitalen Transformation mit einem Start-in geht, transportiere gleichzeitig ein neues Selbstverständnis, heißt es weiter: Denn mit der neuen Herangehensweise an die Digitalisierung sei ein wichtiges Signal für Unternehmen, Mitarbeiter, Kunden und Stakeholder verbunden – nämlich die Bereitschaft, Neues zu wagen und sich konsequent an den Bedürfnissen der Kunden zu orientieren.

 

Von der Theorie in die Praxis

Praxisbeispiele runden das Whitepaper ab. Der Digital Hub Logistics hat den Innovationsansatz nicht nur entwickelt, sondern setzt ihn mit eigenen Innovationscoaches und Innovationsbausteinen, einem Coworking-Space und Community-Unterstützung vor Ort in Dortmund um. Der Arnsberger Lagertechnik-Spezialist META-Regalbau, der Maschinen- und Anlagenbauer BEUMER aus Beckum sowie der Anbieter von Lösungen im Bereich der Trinkwasserversorgung BEULCO aus Attendorn nutzen das Angebot beispielsweise im Rahmen von (Jahres-)Mitgliedschaften. Prinzipiell sind aber auch kürzere Laufzeiten möglich oder einzelne Leistungen buchbar. Die geografische Nähe der Unternehmen zum Digital Hub Logistics in Dortmund hat sich dabei bewährt. Denn auch darauf verweisen die Autoren des Whitepapers: Start-ins benötigen nicht nur den direkten Kontakt zur Entscheiderebene, sondern müssen auch regelmäßig mit operativen Mitarbeitern der Muttergesellschaft zusammenarbeiten. Das stärkt die Gemeinschaft, schafft Akzeptanz und sorgt dafür, dass digitale Innovationen im Ergebnis besser in die internen Strukturen aufgenommen werden können.

 

Über das Whitepaper

Maria Beck, Johannes Stemmer, Phil Hermanski, Darja Kramer, Christian Prasse: Digitale Transformation im Mittelstand. Wie Start-ins den Innovationsprozess verändern. In: Future Challenges in Logistics and Supply Chain Management. Hrsg. von Prof. Dr. Dr. h. c Michael ten Hompel, Prof Dr. Michael Henke, Prof. Dr.-Ing. Uwe Clausen. Ausgabe 13, 20. März 2020.

Das Whitepaper steht unter www.digitalhublogistics/downloads zum Download bereit. In gedruckter Form erhalten Interessierte es, wenn sie eine E-Mail mit ihren Kontaktdaten an info@digitalhublogistics.de schicken.

 

Veröffentlicht von:

Digital Hub Logistics

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