Alles Rund um den Kauf einer Pferdeimmobilie.

Alles Rund um den Kauf einer Pferdeimmobilie.

1. Lage!
Die Lage der Pferdeimmobilie ist essentiell.
Stadt oder Dorf, Feldrand oder Ortskern, sie sollten sich zunächst fragen, was ihr Ziel ist. So ist beispielsweise ein Reitschulbetrieb im Ort gut erreichbar für Kinder und somit deutlich attraktiver, als außerhalb eines Ortes im Feld. Möchten Sie sich auf die Zucht spezialisieren oder einen Privatstall führen, ist eine ruhige Feldrandlage durchaus schöner.
Achtung: nicht überall ist Pferdehaltung erlaubt! Dies ist vor einem Kauf unbedingt mit dem zuständigen Amt bzw. Der zuständigen Gemeinde zu klären.

2. Art
Welche Art von Pferdeimmobilie ist die passende? Natürlich gibt es viele verschiedene Arten von Pferdeimmobilien. Zunächst gibt es ganze Reitanlagen, die durch ihre großen Stallungen und Trainingsmöglichkeiten dazu einladen einen Reitschulbetrieb zu führen. Wirtschaftlich gesehen ist dies wohl eine der lukrativsten Möglichkeiten eine Pferdeimmobilie zu führen. Unter dem Gesichtspunkt der Pferdezucht lässt dich mit einer solchen Reitanlage zusätzlich ein attraktives Geschäft machen.
Außerdem wäre auch Privatpferdehaltung eine Möglichkeit und eine Pferdeimmobilie zu erwerben. D.h. Sie vermieten die einzelnen Stellplätze an Privatpersonen und bieten gewisse Leistungen. Hier ist es natürlich von Vorteil, wenn sie gute Haltungsbedingungen sowie Trainingsmöglichkeiten vorweisen können. Dies steigert den Mietpreis enorm.
Natürlich ist es auch Möglich eine Reitimmobilien ganz ohne wirtschaftlichen Aspekt zu führen und lediglich eigene Pferde auf dem Grundstück zu halten. Der Kostenfaktor ist dann natürlich höher, als bei einer Reitimmobilien die Dienstleistungen anbietet.

3. Haltungsformen
Bei Pferden gibt es unterschiedlichste Haltungsform. Zum einen die am meisten verbreitete Boxenhaltung. Bei großen Reitbetrieben und Turnier- oder Zuchtställen findet man diese Form der Pferdehaltung am häufigsten. Der Vorteil dieser Haltungsform ist ganz klar ein geringeres Verletzungsrisiko der Pferde sowie wirtschaftlich gesehen eine enorme Platzersparnis.
Nachteil bei dieser Haltung ist, dass die Pferde wenig Bewegungsspielraum haben und somit deutlich mehr Bewegung und Arbeit fordern, da es sonst im schlimmsten Fall zu Verhaltensstörungen kommen kann.
Desweiteren gibt es auch bei der Boxenhaltung Erweiterungen wie z.b. einen Auslauf vor der Box (Paddock). Hier hat das Pferd die Möglichkeit selbst zu entscheiden, ob es gerade drinnen oder draußen stehen möchte.
Paddockboxen werden in der Regel preislich höher gehandelt, da sie mehr Platz bieten.
Außerdem zählen auch der Offenstall oder der Aktivstall zu den Haltungsformen für Pferde.
Offenstall bedeutet, dass Pferde in einem Herdenverband zusammen auf einer ausreichenden Fläche zusammen stehen und sich frei bewegen können. Der Vorteil hier ist ganz klar der Platz und die Bewegungsfreiheit der Pferde. Sie stehen mit ihren Artgenossen zusammen und können sich am naturnächsten verhalten. Der Nachteil könnte ein erhöhtes Verletzungsrisiko sein,da es natürlich unter den Pferden immer mal zu Rangkämpfen kommen kann oder auch zu Spielereien.
Ein Aktivstall bietet im Auslauf mehrere Stationen für die Pferde um die Bewegung zu fördern. So ist z.b. der Weg zwischen Futter und Wasser extra weit, damit sich die Pferde so viel wie möglich bewegen. Auch hier stehen die Pferde in einer Herde zusammen.
Der Trend geht immer weiter in richtig Aktiv- oder Offenstall, da dies einfach die artgerechteste Haltungsform für Pferde ist.

Generell ist es auch wichtig ob man Koppelfläche bieten kann. Auch hier sollte man den wirtschaftlichen Aspekt nicht unbeachtet lassen. Weidefläche kann den Mietpreis für die Einsteller, egal bei welcher Haltungsform, enorm erhöhen.

4. Rechtliche Informationen
Möchten Sie einen Pensionsstall, eine gewerbliche Pferdezucht oder einen Reitbetrieb führen, müssen Sie sich eine Genehmigung des Veterinäramts einholen.
Bei privater Pferdehaltung benötigen Sie diese Genehmigung nicht.
Wichtig ist die artgerechte Haltung von Pferden. Hierzu findet man sämtliche Vorgaben unter: Leitlinien zur Beurteilung von Pferdehaltungen unter Tierschutzgesichtspunkten. Hier findet man alles zu den Grundlagen, Haltung, Bauausführung und Maße.

Sollten Sie einen bestehenden Betrieb übernehmen wollen, ist es von Nöten eine Neuerlaubnis einzuholen. So ist es z.b. keine Selbstverständlichkeit, dass alle Stalltrakte wie bisher weiter genutzt werden können, da der Bestandsschutz bei Eigentümerwechsel erlischt. Wirtschaftlich gesehen kann das natürlich enorme Konsequenzen haben, wenn Modernisierungskosten auf sie zukommen, um eine Erlaubnis von Veterinäramt zur Pferdehaltung zu erhalten oder eben mit Einbußen, sollte ein Stalltrakt nicht nutzbar sein. Daher ist es unabdingbar dies vor dem Kauf zu klären.

Ein weiterer wichtiger Gesichtspunkt bei der Führung einer Reitimmobilien ist ein Sachkundenachweis im Umgang mit Pferden. Sie sollten mindestens langjährige private oder berufliche Erfahrung mit Pferde nachweisen können oder im besten Fall eine Aus- oder Weiterbildung in diesem Bereich nachweisen können. Dies wird ebenfalls vom Veterinäramt überprüft.

Pferdehaltung in einem Wohngebiet ist in der Regel untersagt. Sollten Sie dies jedoch trotzdem vorhaben, müssen sie sich die Genehmigung der Gemeinde, des Veterinäramtes, des Ordnungsamtes und des Bauamtes einholen.

Bedenken Sie, dass Sie als als Besitzer einer Pferdeimmobilie eine große Verantwortung gegenüber den Tieren haben. Sie sollten wissen, dass Sie u.a. meldepflichtig sind, sollte ein Pferd in ihrem Stall vernachlässigt oder misshandelt werden. D.h. Sie müssen in der Lage sein erkennen zu können, wie beispielsweise der Ernährungszustand eines Pferdes ist, wie die Zähne oder die Hufe sind und für regelmäßige Entwurmung und Impfungen der Pferde sorgen. Selbstverständlich auf Kosten der Einsteller. Dies ist unbedingt vertraglich festzuhalten.

Wichtige Punkte bei der Pferdehaltung:

1. Pferde müssen sich genug bewegen können, da es sonst im schlimmsten Fall zu Verhaltensstörungen oder körperlichen Beschwerden kommen kann.
2. Frische Luft ist für Pferde sehr wichtig. Bei schlechter Luft in geschlossenen Boxenställen kann es zu Lungenerkrankungen der Tiere kommen.
3. Pferde müssen uneingeschränkt Zugang zu Wasser haben. Pferde trinken zwischen 30 und 50 Litern Wasser am Tag.
4. Bei Gruppenhaltung ist darauf zu achten, dass es genug Ausweichmöglichkeiten gibt. Außerdem benötigen die Pferde genug Liegebereiche und Fressbereiche, dass keiner zu kurz kommt. Zwischen all diesen Bereichen dürfen keine Sackgassen entstehen, da sonst ein erhöhtes Verletzungsrisiko der Tiere besteht.
5. Der Liegebereich der Pferde muss trocken sein. Pferde ruhen zwar nicht immer im Liegen, allerdings müssen Sie die Möglichkeit haben sich im Liegen auszuruhen. Pferde schlafen zwischen 3 und 5 Stunden am Tag.
6. Es müssen ausreichend Unterstände für die Pferde zur Verfügung stehen, sowohl auf der Weide als auch im Offenstall.
7. Pferdemist muss regelmäßig abgesammelt werden um eine Durchwurmung mit Magen-Darm-Würmern zu verhindern.
8. Die Einzäunung der Pferde muss sowohl ausbruchssicher, als auch verletzungssicher und stabil sein.
9. Häufigste Pferdekrankheiten die es zu erkennen gilt: Kolik (starke Bauchschmerzen), Zahnprobleme, Atemwegsprobleme (COPD) oder Hufrehe.
10. Pferde fressen ca. 16 Stunden am Tag. Hauptsächlich Raufutter (Heu und Stroh). Zusätzlich muss man den Pferden nach Bedarf Zusatzfutter wie z.B. Mineralfutter, Kraftfutter oder Vitaminpräparate verabreichen. Dies hängt ganz individuell vom Bedarf jedes einzelnen Pferdes ab.

Suckow & Scholl Ihr Immobilienmakler

Veröffentlicht von:

Suckow & Scholl GmbH

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