Schüleraustausch und Gap Year: Isabel sieht im Freiwilligendienst 5 Punkte zum anderen Lebensstil

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Isabel kommt aus Rheinland-Pfalz. Sie hat ihr Gap Year mit einem Reisestipendium der Stiftung Mensch und Zukunft im Freiwilligendienst in Ghana verbracht. Wegen der Corona-Krise musste sie nach sieben Monaten vorzeitig nach Deutschland zurückreisen. Sie berichtet hier über ihre Erfahrungen. Alles zu ihrem Auslandsjahr und zu anderen Erfahrungen im Gap Year kann man im Schüleraustausch Blog lesen (www.schueleraustausch-portal.de/freiwilligendienst)
1 Freiwilligendienst im Gap Year: Der Lifestyle in Ghana ist entspannt. Wovon ich echt positiv überrascht war, ist einfach der Lifestyle in Ghana. In Deutschland bin ich jemand der Listen schreibt, Erinnerungen für alles hat und einen sehr gut geführten Kalender besitzt. In Ghana hatte ich meine Zeit in der Schule und ansonsten habe ich in den Tag gelebt. Was mache ich am Wochenende? – Das wird Donnerstagabend entschieden! 10 Minuten zu spät – nicht schlimm, bin immer noch die Erste 😉 Ich habe mich in dieser Beziehung wirklich sehr gut anpassen können, und es auch wirklich genossen! Einfach leben, nichts zu überplanen und dazu sein, wenn jemand mal was brauchte. Nicht erst den Kalender checken und alles umarrangieren, damit ich mal eben eine Stunde Zeit habe. Nein, ich hatte einfach Zeit oder konnte sie mir auch einfach nehmen ohne mich rechtfertigen zu müssen.
2 Freiwilligendienst im Gap Year: Das Auslandsjahr hat mich verändert. Die Entwicklung, die ich durchgemacht habe, war eher eine Schleichende. Wirklich richtig realisiert habe ich sie erst als ich dann wieder zurück nach Deutschland kam und mich vor allem auch wieder mit meinen Freunden hier unterhalten habe. Ich würde nicht sagen ich habe mich verändert, ich würde eher sagen, dass sich meine Ansichten, oder bestimmte Charakterzüge einfach verfestigt oder verstärkt haben. Ich bin jetzt kein anderer Mensch als vorher, aber definitiv weiß ich heute was ich will und was nicht, und ich stehe 100% hinter meinen Meinungen und meinen Entscheidungen. Ich denke diesen Mut hatte ich während meiner Schulzeit noch nicht.
3 Der Freiwilligendienst im Gap Year zeigt „Leben und leben lassen“. Um ein paar Beispiele zu nennen; ich mache mir wesentlich mehr Gedanken zu entwicklungspolitischen Themen und sehe die Politik zu vielen Sachverhalten aus einem anderen Blickwinkel. Mein eigener „ökologischer Fußabdruck“ beeinflusst meinen Alltag nun wesentlich mehr; gerade hier versuche ich nun auch andere mit meinen Ideen anzustecken. Außerdem bin ich zu der Überzeugung gekommen, dass jeder sein Leben so leben soll, wie es für ihn/sie am besten ist. Und nur weil ich so mein Leben nicht leben würde, muss ich diesen Lebensstil ja nicht schlecht machen oder schlecht über die Person reden. Eben genau diese Einstellung versuche ich nun auch im Kleinen zu leben. „Leben und leben lassen“. Jeder hat seine eigenen Vorstellungen und nur weil es nicht meine eigenen sind, sind diese nicht schlechter, und ich habe definitiv kein Recht, über andere in dieser Hinsicht zu urteilen. Das sind so im Groben die größeren Entwicklungen die ich an mir selbst beobachtet habe. Ich denke es gibt noch mehrere kleinere Entwicklungen. Meine Familie sagt zum Beispiel, dass ich jetzt viel unempfindlicher bin was Essen angeht und nicht mehr so rumpienze…;).Ich weiß nicht, ob ich diese Entwicklungen nur meinem Aufenthalt in Ghana zu verdanken habe, oder einfach dem generellen Erwachsenwerden, das weiß ich nicht, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass Ghana mich in vielerlei Hinsicht sehr geprägt hat und darüber bin ich auch echt froh!
4 Freiwilligendienst im Gap Year zeigt mir die Bedeutung der Entwicklungspolitik. In allererster Linie werde ich aus dieser Erfahrung unglaublich viele Erinnerungen und Momente in meinem Herzen behalten, die mir niemand nehmen kann. Ich hoffe, dass es mich auch in meiner zukünftigen beruflichen Entwicklung noch begleiten wird. Ich will zum Wintersemester in Bayreuth Internationale Wirtschaft und Entwicklung studieren. Ich denke das entwicklungspolitische Interesse wird mich so schnell nicht mehr loslassen.
5 Freiwilligendienst im Gap Year zeigt auch, wie gut wir es in Deutschland haben. Außerdem, und auch wenn es wirklich nach einem Klischee klingt, aber es stimmt halt leider wirklich, hat mir meine Zeit in Ghana noch einmal gezeigt, wie dankbar ich bin, dass ich so aufwachsen durfte wie ich es erlebt habe. Wie privilegiert ich mit dem deutschen Schul- und Gesundheitssystem bin, auch wenn wir (die Deutschen, und ich zähle mich hier dazu) natürlich niemals müde werden, gerade über diese beiden großen Systeme herzuziehen und uns darüber zu beschweren. Ich habe nun wirklich am eigenen Körper zu spüren bekommen wie schön (ja wirklich schön) ein deutsches Krankenhaus ist oder wie wertvoll das Transfer-Denken ist, von welchem mir meine gesamte Schulzeit so gepredigt wurde.
Schüleraustausch und Gap Year: Wie man die gute und günstige Organisation findet. Wer ins Internet sieht, stellt fest: Es gibt sehr viele Anbieter für Freiwilligendienst. Wichtig ist, nur solche Anbieter anzusehen, die sowohl leistungsfähig als auch seriös sind. Am einfachsten und sichersten ist es, wenn man eine vor-geprüfte Anbieter-Auswahl nutzt. Dafür gibt es die Anbieter-Suchmaschine auf dem Schüleraustausch-Portal, das unabhängig informiert: www.schueleraustausch-portal.de/organisationen. Dort gibt es auch die Stipendien Datenbank mit mehr als 1.000 seriösen Stipendien. Vor der Entscheidung sollte man zusätzlich mit mehreren guten Anbietern persönlich sprechen. Dafür gibt es die bundesweiten AUF IN DIE WELT-Messen, die deutschen Spezialmessen für Schüleraustausch und Gap Year der gemeinnützigen Stiftung Völkerverständigung, die nur seriöse Anbieter zulässt. Orte und Termine: www.aufindiewelt.de/messen. Der Eintritt ist frei.

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