Elegie des Loslassens – Eine Rezension zu Rüdiger Heins´ Long Poem

Von Jens-Philipp Gründler

Im Zuge der aktuellen Krise melden sich immer häufiger Dichter und Künstler zu Wort, die auf die Notwendigkeit hinweisen, die Ausnahmesituation zu nutzen. Eine neue Wertschätzung erfahren das Alleinsein und die Innerlichkeit. Endlich!, möchte man ausrufen, und hoffen, dass sich etwas ändert, gesellschaftlich, aber vor allem individuell. Auf sich selbst zurückgeworfen, entdecken die Menschen Formen der Achtsamkeit, die bisher nur von Einzelnen gepflegt wurden. Es gilt, eine Expedition ins Innere, diese verzauberte Sphäre, anzutreten und sich von krankmachenden Einflüssen loszusagen. Von alten Mustern und Prägungen sollten wir uns befreien, und dabei können uns Kunst und Poesie behilflich sein.

Rüdiger Heins´ „Elegie des Loslassens", ein vertontes und bebildertes Long Poem, stellt in dieser Hinsicht einen Glücksfall dar. In betörend stillen Worten, Tönen sowie beruhigenden Bildern hören, fühlen und sehen wir nicht weniger als die Darlegung einer inneren Befreiung „von all dem, was uns bindet". Hierbei geht es um das Loslassen von, wie Heins es formuliert, „menschlichen Wirrungen". Bereits im Jahre 2002 wurde Heins´ Gedicht in dem Lyrikband „Voices Of The Big Bang" veröffentlicht, und dennoch ist es aktueller denn je. Seit Kurzem ist „Elegie des Loslassen" in Form einer Klanginstallation auf YouTube zu genießen. Im Rahmen einer Gemeinschaftsproduktion der WortesKlangHörstatt und eXperimenta ArtWork interpretieren der Sprecher Michael Chwatal und der Musiker Michael Braun die Verse auf eindrucksvolle Weise. Einem Mantra gleich dringen die Wortkaskaden ins Ohr der Hörer. Diese werden vermittels eindringlicher Wiederholungen aufgefordert, „alles los(zu)lassen, was an alte Muster bindet". Das Klangbild und der Vortrag des Sprechers sind subtil aufeinander abgestimmt, und werden zusammen mit ästhetischen Bildsequenzen präsentiert.

Heins´ Gedicht erfrischt die Hörer mit einer Verneigung vor dem Kosmos, wobei die verfremdete Stimme des Sprechers und die abstrakt anmutenden Klänge eine gewisse Spannung erzeugen. Man begibt sich in eine magische Welt, und tritt eine Forschungsreise ins Transzendentale an. Auf diesem Gebiet gibt es „nur noch die heilende Weite des Kosmos", wie Heins dichtet. Die Rezipienten sollen sich fallenlassen und sich voller Vertrauen dem All überantworten. So geraten wir in einen freien Fall, lassen los und werden aber aufgefangen. Mit an den Existentialismus erinnernden Versen, endet das Long Poem:

„Es gibt nichts
was ich nicht bin
und ich bin nicht
was ich nicht sein kann"

Hier der Link zum Video: https://youtu.be/HKPe9eVDZ3Y

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