Mit Kindern die wunderschöne Welt der Naturgeister entdecken

Der Frühling liegt schon in der Luft, und bald ist Ostern. Dieser Begriff wurde vom heidnischen Fruchtbarkeitsfest Ostara hergeleitet, das ursprünglich am 21. März gefeiert wird, um den Frühling einzuleiten. Ostereier und Osterhase sind Symbole einer uralten Kultur. Natürlich spielen gerade im Frühling auch die Naturgeister eine große Rolle, durch den Wald tollende Kobolde, Einhörner, Zwerge, Feen und nicht zuletzt die Elfen, die als Hüter der Pflanzenwelt gelten.

Geschenkidee zu Ostern:
Geschichten aus dem Reich der Hexen, Elfen und Kobolde
Dieses Buch lädt den Leser mit seinen märchenhaften und lehrreichen Geschichten aus dem Reich der Hexen, Elfen und Feen zu einer Reise in die bunte Welt der Fantasie ein. Mit seinen lustigen Ausmalbildern ist es für Kinder ebenso geeignet wie für all jene, die im Herzen jung geblieben sind.
ISBN-13 : 978-3735790729

Leseprobe:
Im Reich der Blumenelfen
Es war ein schöner Tag und ich war mit den Zwillingen im Garten. Max und Lily waren erst fünf Jahre alt und ich musste wie immer aufpassen, dass sie keine Pflanzen ausrissen oder sonst irgendetwas anstellten. Vor allem Max hatte es faustdick hinter den Ohren. Oma war in der Küche damit beschäftigt, einen Kräutersud gegen Sodbrennen herzustellen. Ich lag mit einem Buch auf dem Liegestuhl und warf ab und zu einen Blick auf meine Geschwister. Sie spielten sich gegenseitig einen roten Ball zu und alles schien soweit in Ordnung zu sein. Der Garten war groß und urwüchsig, das heißt, die Natur war hier sich selbst überlassen, doch die Bäume waren gesund und grün und Blumen aller Art blühten in den buntesten Farben.
Hinten im Garten befand sich meine Lieblingsecke, dort hatte ich einen kleinen Elfengarten eingerichtet. Ein hübsches Gefäß aus Ton, das zwischen leuchtenden Blumen stand, füllte ich täglich mit frischem Wasser und an einem Zweig des Fliederbaums hatte ich ein winziges Windspiel befestigt. Ich wusste von Oma, dass die kleinen Naturwesen den Klang der Windspiele liebten. Oma erzählte viele Geschichten über Feen, Elfen, Nixen und Kobolde. Kobolde hatten wir schon zu Gast bei uns und ich erinnerte mich gern an die schöne Zeit mit Nepomuck, nachdem er zu Weihnachten in einem Päckchen durch den Kamin zu uns kam. Doch das ist eine andere Geschichte.
Die Zwillinge hatten ihr friedliches Spiel inzwischen beendet und zankten heftig. Na, wunderbar. Seufzend legte ich mein Buch zur Seite.
„Da hast du!“ Wütend schubste Lily Max in das Blumenbeet. Der hatte sich aber in Lilys Haaren festgekrallt und mit großem Geschrei stürzten beide in meinen Elfengarten. Entsetzt sprang ich hoch und lief auf die Ecke zu. Die Zwillinge rappelten sich auf und begannen zu kichern. Ich war sauer, vor allem als ich sah, dass der Zweig mit dem Windspiel abgebrochen war. Das Tongefäß war wie durch ein Wunder heil geblieben.
„Kommt mal her, ihr Zwei!“, sagte ich streng und setzte mich auf den Boden. Die beiden gehorchten sofort und ließen sich links und rechts neben mir nieder. „Ihr wisst doch, dass ich diese Ecke für die Naturwesen eingerichtet habe und dass ihr da nichts zu suchen habt, oder? Ihr spielt zu wild, passt nicht auf und richtet Schaden an. Den Zweig habt ihr auch abgebrochen, so etwas tut dem Baum weh, er ist auch ein Lebewesen. Wir dürfen nichts mutwillig zerstören, das verärgert die Elfen, die über die Natur, die Pflanzen und die Tiere wachen. Als Hexenkinder solltet ihr ein wenig achtsamer sein. Schließlich sollen wir den Menschenkindern mit gutem Beispiel vorangehen.“
Lily und Max blickten schuldbewusst zu Boden. „Es war ein Versehen, entschuldige Axana“, sagte Lily leise.
„Max?“
„Wir werden besser aufpassen, wir versprechen es. Erzählst du uns von den Blumenelfen?“
Ich hob den abgebrochenen Ast auf und fuhr kurz mit der Hand über die noch feuchte Bruchstelle am Baum. Danach befestigte ich das Windspiel an einem anderen Ast und hoffte, dass das kleine Volk, wie wir die Naturgeister nennen, an seinen Platz zurückkehren würde. Dann setzte ich mich und begann mit der Geschichte, die ich schon so oft von Großmutter gehört hatte.
„Es war vor langer Zeit, als eine große Dürre herrschte. Viele Monate hatte es nicht geregnet und die Blumen und das Korn waren vertrocknet. Die Menschen waren traurig und wussten keinen Rat. All ihre Gebete schienen vergebens. Da ging eine alte Frau in ihren Garten und betrachtete traurig die verwelkten Blüten. Hier waren immer so viele Bienen und Schmetterlinge und jetzt ist alles wie tot. Wenn ich nur wüsste, warum das so ist und was ich tun kann.’ Da hörte sie eine feine Stimme, hell und zart: ,Ihr Menschenwesen, ihr zerstört unseren Lebensraum und holzt die Wälder ab. Wo aber keine Bäume mehr wachsen, da regnet es auch weniger. Und ohne Wasser gibt es immer weniger Pflanzen. Die bunten Blumen verdursten und es bleibt nur trockene Erde zurück, auf der nichts mehr wächst und gedeiht.’ ,Wer bist du?’ Die alte Frau sah sich suchend um, konnte aber nichts entdecken. ,Nur, wer mit den Augen eines Kindes schaut, und noch an Wunder glaubt, kann mich sehen. Du musst hinter die Dinge blicken, versuche es.’ Die Augen der alten Frau folgten der Stimme. Und dann sah sie eine daumengroße Gestalt zwischen den vertrockneten Blumen sitzen. Das Wesen war ganz in grün gekleidet und sah aus wie ein kleiner Mensch, bis auf die nach oben hin spitz zulaufenden Ohren und die zarten Flügel. ,Wer bist du?’, fragte sie noch einmal. ,Ich bin eine Blumenelfe und wache über die Pflanzen in deinem Garten’, erwiderte das kleine Wesen. ,Sie sind alle vertrocknet’, murmelte die alte Frau. ,Du musst sie gießen, dann werden sie wieder blühen.’ ,Ich habe kaum genug Wasser für mich’, sagte die Frau traurig. ,Du schaust nicht aufmerksam genug … dort hinten in deinem Garten ist eine Quelle.’ Die Blumenelfe flog voraus, es war mehr ein in der Luft Schweben als ein Fliegen. Da sah die alte Frau hinter einem Busch versteckt eine kleine Quelle und rings herum blühten die schönsten Blumen. ,Danke, liebe Blumenelfe, ich werde das Wasser im Garten und an die Nachbarn verteilen. Und wir werden neue Bäume pflanzen’, versprach die alte Frau. Die Blumenelfe lächelte und ließ sich neben der Quelle nieder. Sie war die ganze Zeit über dort gewesen, ebenso wie die Quelle. Wir müssen nur lernen, richtig zu sehen.“
Ich beendete die Geschichte und sah zum Elfengarten hinüber. Einige Bienen umschwirrten die Blüten der Blumen, das war ein gutes Zeichen. Jetzt wusste ich, dass die Elfen zurückgekehrt waren. Sie liebten Kinderlachen, aber keinen Lärm und Streit. Sie zeigten sich nur den Menschen, die sich leise bewegten und der Natur keinen Schaden zufügten. Allen anderen blieben sie für alle Zeiten verborgen.

©byChristine Erdic

Firmeninformation
Die deutsche Buchautorin Christine Erdic lebt zur Zeit hauptsächlich in der Türkei.
Beruflich unterrichtet sie in der Türkei Deutsch für Schüler (Nachhilfe), sie gab
Sprachtraining an der Uni und machte Übersetzungen für türkische Zeitungen.
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Frau Christine Erdiç

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Beruflich unterrichtet sie in der Türkei Deutsch für Schüler (Nachhilfe), sie gab Sprachtraining an der Uni und machte Übersetzungen für türkische Zeitungen.

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