Dortmund: Hochsensibilität und die Corona-Krise – Kann sie ein Vorteil für hochsensible Menschen sein?

In Teil 1 und Teil 2 zum Thema „Hochsensibilität und die Corona-Krise“ ging es um die Beleuchtung einiger für hochsensible Menschen (HSM) typischer Persönlichkeitsaspekte, welche dann in mögliche Beziehung zur aktuellen Corona-Krise gestellt wurden, z.B. das ausgeprägte Harmoniebedürfnis, der Gerechtigkeitssinn oder die Fähigkeit zur Empathie.

In diesem Artikel wollen wir uns mit einem weiteren typischen Merkmal hochsensibler Menschen beschäftigen. Es geht heute um die für viele HSM typische Rückzugs-und Erholungsbedürftigkeit.
In diesem Zusammenhang wollen wir uns dann auch die Frage stellen, ob bzw. inwiefern die Corona-Krise für hochsensible Menschen auch ein Vorteil sein könnte.

Einleitung: Was ist Hochsensibilität?

Man geht davon aus, dass rund 15 bis 20 Prozent aller Menschen die Eigenschaft der Hochsensibilität besitzen. Hochsensible Menschen nehmen äußere Reize (z.B. grelles Licht, Geräusche/Lärm, Gerüche, zwischenmenschliche Geschehnisse (z.B. Stimmungen, Konflikte) und innere Reize (z.B. Schmerzen, Verspannungen, Emotionen) verstärkt wahr und verarbeiten diese stärker. Dies führt im Vergleich zu nicht-hochsensiblen Menschen häufig zu einem eher einsetzenden Rückzugs- und Erholungsbedürfnis. Wichtig erscheint in diesem Zusammenhang, dass Hochsensibilität keine Krankheit oder psychische Störung ist, sondern die normale angeborene Eigenschaft einer ausgeprägten Empfindsamkeit.
Neben dieser verstärkten Wahrnehmung und Verarbeitung von Reizen gibt es typische Persönlichkeitseigenschaften, die im Zusammenhang mit der Eigenschaft der Hochsensibilität immer wieder genannt werden und somit einem großen Teil der hochsensiblen Menschen zu eigen zu sein scheinen (siehe Artikel 1 und 2).

Ausgeprägtes Rückzugs- und Erholungsbedürfnis

Die meisten hochsensiblen Menschen haben ein ausgeprägtes Rückzugs- und Erholungsbedürfnis. Die ist leicht nachvollziehbar, wenn man bedenkt, dass HSM sämtliche physikalischen, sozialen und emotionalen Reize verstärkt wahrnehmen und verarbeiten. Das Rückzugs- und Erholungsbedürfnis kann zu Missverständnissen führen, etwa dann, wenn Mitmenschen dieses Bedürfnis aufgrund von Unkenntnis der Eigenschaft der Hochsensibilität eben nicht als normale Folge der starken Reizverarbeitung erkennen können, sondern es als Ungeselligkeit, Arroganz oder gar Schwäche missverstehen und ggf. auch missbilligen.

Die Corona-Krise: Eine für hochsensible Menschen vorteilhafte Zeit?

Welche Aspekte der Corona-Krise und hierbei vor allem der aufgrund der Pandemie eingeführten Maßnahmen wie Kontaktbeschränkungen, Abstandsregelungen, Ladenschließungen, Kurzarbeit oder Home-Office können nun für HSM Positives enthalten?
Um Antworten auf diese Frage zu erhalten, kann man folgende weitere Frage stellen:
Wozu führen Kontaktbeschränkungen, Abstandregelungen und Ladenschließungen oder berufliche Veränderungen wie Kurzarbeit oder Home-Office (unter anderem)?
Zu weniger Reizen!
Kontaktbeschränkungen führen zu weniger Kontakten und somit zu weniger sozialen Reizen.
Abstandsregelungen führen zu einer verringerten körperlichen Nähe zwischen Menschen. Ladenschließungen oder Veränderungen am Arbeitsplatz wie Kurzarbeit oder Home-Office haben ähnliche Auswirkungen. Weniger Geräusche, weniger optische Reize, weniger Gerüche, weniger Enge, weniger zwischenmenschliche Aktionen und auch Konflikte.
Weniger Reize! Das bedeutet für viele hochsensible Menschen weniger Wahrnehmungs- und Verarbeitungsnotwendigkeit und somit eine Entlastung ihres Nervensystems. Dem oben beschriebenen Rückzugs- und Erholungsbedürfnis wird somit durch die genannten Maßnahmen beinahe automatisch Rechnung getragen.

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Björn Hillebrand bietet Psychotherapie (nach dem Heilpraktikergesetz, www.spielräume-schaffen.de/Psychotherapie/) und Coaching an. Einen Praxisschwerpunkt stellt die Eigenschaft der Hochsensibilität (https://www.spielräume-schaffen.de/Hochsensibilitaet/) dar. Aktuell befindet er sich in der mehrjährigen Weiterbildung zum Osteopathen.

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