Wasserstoffwoche startet: Umweltsenator Kerstan besucht mySMARTLife-Förderprojekt in Bergedorf

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Hamburg-Bergedorf. Umweltsenator Kerstan hat heute zum Auftakt der Woche des Wasserstoffs Nord (12. – 20. Juni 2021) ein Wasserstoff-Projekt von Gasnetz Hamburg in Bergedorf besucht. Dort läuft die Energiezentrale des Wohnquartiers „Am Schilfpark“ im Mischbetrieb von Wasserstoff und Erdgas. Gasnetz Hamburg und seine Partner enercity contracting, HAW Hamburg und der Bezirk Bergedorf wollen bei dem Projekt Erkenntnisse über den Einsatz von Wasserstoff im Erdgasnetz und in den Blockheizkraftwerken der Energiezentrale gewinnen. Das Projekt erhält eine Förderung im Rahmen der europäischen Förderprogramme mySMARTLife und Horizon 2020.

Senator Jens Kerstan ließ sich vor Ort die Funktion der Wasserstoff-Einspeiseanlage erläutern. Mit dabei waren Geschäftsführer Christian Heine und Projektleiter Tom Lindemann von Gasnetz Hamburg. Der Senator sieht in dem Projekt einen wichtigen Beitrag im Hinblick auf das vor wenigen Wochen gestartete Norddeutsche Reallabor der Energiewende.

Umweltsenator Jens Kerstan: „Um die Klimaziele zu erreichen, wollen wir die Hamburger Energieversorgung fossilfrei und nachhaltig umgestalten. Der bereits realisierte Betrieb zur Beimengung von Wasserstoff für die Energiezentrale am Schilfpark erprobt, wie das Netz für höhere Wasserstoffanteile ertüchtigt und fossiles Erdgas langfristig durch grünen Wasserstoff ersetzt werden kann. Öffentliche Unternehmen wie Gasnetz Hamburg erweitern ihre Expertise bei der Infrastruktur und legen damit eine breite Basis für den Erfolg beim Klimaschutz. Das Demonstrationszentrum zur Sektorkopplung an der HAW ist bei diesem Projekt bereits heute ein wichtiger Partner von Gasnetz Hamburg. Grüner Wasserstoff ist der neue Schlüsselenergieträger der Energiewende und eine wichtige Voraussetzung für Sektorkopplung, Klimaschutz, Wertschöpfung und Arbeitsplätze. Hamburg bekommt beispielsweise im Hafen ein Wasserstoff-Industrienetz zur Dekarbonisierung wichtiger Industriebetriebe, die bislang einen hohen Erdgasbedarf haben. Gasnetz Hamburg ist dort als Verteilnetzbetreiber ein zentraler Akteur. Für eine klimaneutrale Zukunft müssen wir alle technischen Möglichkeiten ausschöpfen und erforschen.“

In einem Betriebsgebäude fügt Gasnetz Hamburg dem Erdgas bis zu 30 Prozent Wasserstoff zu, der zuvor mit Strom aus erneuerbaren Energien gewonnen wurde. Dieser Mischbetrieb senkt den CO2-Ausstoß. enercity contracting versorgt mittels zweier Blockheizkraftwerke (BHKW) und zweier Spitzenlastkessel die 273 Wohnungen im Quartier „Am Schilfpark“ mit Energie. Der Strom wird ins örtliche Netz eingespeist. Die Energiezentrale läuft nun im Wasserstoff-Mischbetrieb. Dadurch sinken die Emissionen nun noch weiter. Dazu trägt der grüne Wasserstoff (H2) bei, der ohne CO2-Emissionen verbrennt. Die HAW Hamburg analysiert das durch den Wasserstoff veränderte Betriebsverhalten der BHKWs. Darüber hinaus untersucht das Team am benachbarten Energie-Campus der Hochschule, zu welchen Zeiten der Einsatz von Wasserstoff in BHKWs besonders hohen Umweltnutzen hat, weil die Einspeisung erneuerbarer Energien aus Wind und Sonne schwankt.

„Unser mySMARTLife-Projekt in Bergedorf zeigt ganz praktisch, wie die schrittweise Dekarbonisierung in der Gasversorgung funktionieren kann“, sagt Christian Heine, Geschäftsführer von Gasnetz Hamburg. „Hier kommen für Erdgas konzipierte Geräte sowie ein Teil des Gasnetzes beim Mischbetrieb zum Einsatz. Die Energiezentrale nutzt Technik, wie sie in vielen Wohnquartieren Hamburgs im Einsatz ist. Weil die HAW Hamburg als Partner den BHKW-Betrieb analysiert und alle Ergebnisse dokumentiert, können davon künftig auch andere Projekte profitieren. Wir arbeiten hier mit dem Anlagenbetreiber, mit dem Bezirk und mit der Wissenschaft zusammen, um möglichst breite Erkenntnisse zu sammeln.“

Gasnetz Hamburg: Zwei Beiträge zur Woche des Wasserstoffs Nord

Während der Woche des Wasserstoffs Nord wird Gasnetz Hamburg das mySMARTLife-Förderprojekt für alle Interessierten erläutern. Während eines Online-Livestreams zeigt das Unternehmen in Gesprächen mit Projektpartnern und einem Video-Einspieler die Funktionsweise der Wasserstoff-Beimischung. Der Live-Stream ist am 18. Juni um 11 Uhr zu sehen über den Link: vimeo.com/560878995

Eine weitere Online-Veranstaltung, an der auch Senator Kerstan teilnehmen wird, erläutert den Stand der Vorbereitungen für das Hamburger Wasserstoff-Industrie-Netz HH-WIN. Dieses Thema erleben alle Interessierten am 18. Juni um 14:30 Uhr über den Link: vimeo.com/560888581

Zum Programm der Woche des Wasserstoffs Nord:
www.woche-des-wasserstoffs.de

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