Der Jedermann: Nach 110 Jahren erstmals in Rodaun

Der bekannte „Jedermann“ kehrt im September 2021 an seinen Geburtsort zurück. Im Schatten der Rodauner Bergkirche in Wien-Liesing hat Hugo von Hofmannsthal das Stück vor 110 Jahren geschrieben. Am Platz vor der Kirche wird das Mysterienspiel nun das erste Mal als frauJEDERmann aufgeführt, nahe am Original und zugleich modern inszeniert.
„Ausgerechnet den Jedermann musste Hugo von Hofmannsthal vor 110 Jahren in Rodaun schreiben“, sagt Marcus Marschalek, Initiator der Theaterproduktion frauJEDERmann, „aber wenn man in Rodaun (Wien-Liesing) ein Theaterprojekt ins Leben ruft, kommt man an Hofmannsthal nicht vorbei.“
Vor mehr als drei Jahren entstand die Idee im Kulturverein Rodaun Aktiv Menschen in der Region ins Tun zu bringen. Mehr als 80 Leute sind jetzt in die Produktion involviert. Aufgrund des Coronavirus wir das Stück ein Jahr später als ursprünglich geplant im September 2021 aufgeführt: 54 Personen stehen auf der Bühne, Vollprofis ebenso wie engagierte Laien. Die Produktion wird durch die Kulturförderung des Bezirk Liesing unterstützt.

Moderne und zugleich texttreue Inszenierung

„Wir spielen den Text im ungekürzten Original, aber wir haben die Geschlechter umgedreht. Aus dem reichen Herrn Jedermann wird nun die geschäftstüchtige Frau Jedermann. Die viel beachtete Buhlschaft ist bei uns ein Buhler“, sagt Katharina Hauer, eine der Darstellerinnen von Frau Jedermann und Teil des Regieteams. Auch sonst gibt es viel Frauenpower bei den Aufführungen: Teufelin, Cousinen statt Vettern und eine Arme Nachbarin.
„Es ist herausfordernd, einem so bekannten Stück gerecht zu werden. Wir haben uns lange mit dem Text beschäftigt, das hat uns gezeigt, dass die Botschaft im Jedermann letztlich eine erlösende ist. Es geht nicht um Strafe, sondern um bedingungslose Liebe“, sagt Marschalek stellvertretend für das dreiköpfige Regieteam.

Freilufttheater vor der Bergkirche Rodaun

Aufgeführt wird das Stück in alter Mysterienspiel-Tradition Open Air vor der Rodauner Bergkirche. Die moderne Inszenierung will zum Nachdenken anregen: So wird Gott im Stück auch als Schuldner und arme Nachbarin dargestellt und Frau Jedermann stirbt am Ende versöhnt in ihren Armen, was neben einer transzendenten Interpretation auch eine immanente Deutung zulässt. „Heil ist dort möglich, wo vergeben und verziehen wird, könnte man den Jedermann-Stoff zusammenfassen”, sagt Marschalek.

frauJEDERmann spielt am 3., 4., 5., 10., 11. und 12.9.2021
Beginn 19.30 Uhr, Ende ca. 22.00 Uhr
Preis je Karte: 23,00 Euro inkl. USt.
Openair: Bergkirche in Rodaun (Rodauner Kirchenplatz, 1230 Wien)
Bei Schlechtwetter: Kulturzentrum Perchtoldsdorf (Beatrixgasse 5a, 2380 Perchtoldsdorf)
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