Johann Joachim Winckelmann – der geheime ‚Popstar‘ des deutschsprachigen Klassizismus

Johann Joachim Winckelmann – einerseits in der Gegenwart (zu) wenig bekannt und andererseits als Archäologe, Bibliothekar, Antiquar und Kunstschriftsteller einer der wirkmächtigen geistigen Wegbereiter des deutschsprachigen Klassizismus. Wie kann das sein und wie kam es dazu? Die hier angezeigte Polarität um seine Person birgt einen schillernden und äußerst interessanten Menschen und Denker: man hieß ihn „Popstar“ und gar wissenschaftliches „Wunder“. Da kommt die im Oldib Verlag neu erschienene „Johann Joachim Winckelmann. Einführung" von Patrick Peters (bekannt u.a. durch seine Publikationen zur Edda und Romantik, ebenfalls Oldib Verlag) gerade recht, jährte sich doch auch unlängst Winckelmanns 250. Todestag.
Wie man es von Patrick Peters gewohnt ist, bietet diese Einführung einen breiten und zugleich differenzierten Einblick in das Leben, Werk und Wirken Winckelmanns, bei der auch die prominenten Wegbereiter der Weimarer Klassik – allen voran Johann Wolfgang von Goethe, der in seiner Italienischen Reise sogar explizit an Winckelmann erinnert – in O-Tönen zu Wort kommen. Denn ohne die kunsttheoretischen (Vor-)Arbeiten Winckelmanns wäre die Weimarer Klassik in der uns heute bekannten Weise und gleichsam auch das Viergestirn mit Christoph Martin Wieland, Johann Wolfgang von Goethe, Johann Gottfried Herder und Friedrich Schiller nicht in dieser Form denkbar gewesen. Seine ästhetische Betrachtung der griechischen Kunst stellt somit eine der geistes- und denkgeschichtlichen Grundlagen der wohl bedeutendsten Epoche der deutschen Literaturgeschichte dar, die mit der Philosophie des deutschen Idealismus in enger Wechselwirkung und Beziehung stand. Winckelmanns Ideen wirkten auch darüber hinaus noch maßgeblich für die Bildhauerei bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts. Und auch das Ende dieses Mannes war – wie er selbst zeitlebens – weder still noch unaufgeregt. In der Mitte seines Lebens wird er in Triest mit sieben Messerstichen von dem vorbestraften Koch Francesco Arcangeli ermordet. Mögliche erotische Hintergründe angesichts der homosexuelle Neigungen Winckelmanns ließen sich nie zweifelsfrei ermitteln, doch konnte er der Polizei noch im Verbluten begriffen Namen und Motiv des Mörders nennen.
„Johann Joachim Winckelmann. Einführung" von Patrick Peters – eine klare Kauf- und Leseempfehlung, um in die Welt dieser außerordentlichen Persönlichkeit und gleichsam in die spannende Entwicklung der deutschen Literatur des späten 18. Jahrhunderts einzutauchen.

„Johann Joachim Winckelmann. Einführung" von Patrick Peters, Oldib Verlag, 152 Seiten, 12,99 Euro, ISBN 978-3-939556-86-2

Veröffentlicht von:

Oldib Verlag

Waldeck 14
45133 Essen
Deutschland
Homepage: http://oldib-verlag.de

Avatar Ansprechpartner(in): Dr. Hanna Kröger-Bidlo
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