Drachenflug – die Fabel vom Drachen des Regenbogens – eine spannende Geschichte

Eine spannende Geschichte, über einen Jungen, der krank im Bett liegt und leidet. Seine Kindersitterin versorgt ihn mit Tigerbalsam und plötzlich taucht ein Drache im Kinderzimmer auf …

Drachenflug – die Fabel vom Drachen des Regenbogens
Die Einladung des regenbogenfarbenen Drachens, zu den Bögen der Sehnsüchte zu fliegen, entwickelt sich für Thomas zu weit mehr als einem aufregenden Abenteuer. Eine fantasievolle und tiefgründige Reise. Über das Erkennen des Wesentlichen. Wünsche und Geheimnisse. Den Umgang mit den eigenen Ängsten. Die eigenwillige Melodie, die den Gedanken entströmt. Über Bilder, die sich im Herzen eingeprägt haben. Den Unterschied zwischen Sehnsüchten und Wunschdenken. Und über das Akzeptieren der eigenen Schattenseiten.
Boogi zeigt dem Jungen, was sich in den Sehnsüchten verbirgt und weshalb nicht alle der regenbogenfarbenen Bögen der Sehnsüchte harmonisch in der Erfüllung enden, sondern etliche im Nirgendwo verblassen.
Leseprobe:
Wer will schon abends einen Aufpasser? Mechanisch tappten Thomas’ Finger über das Tischchen neben dem Bett. Irgendwann mussten sie schließlich an die Großpackung Papiertaschentücher stoßen. Dazu die Augen zu öffnen, fand er unnötig. Seine verklebten Wimpern und die verschwollenen Lider ließen ohnedies nur Sehschlitze zu. Schuld daran war diese widerliche Erkältung. Grässliche Halsschmerzen. Ekelhafter Schnupfen. Insgesamt fühlte er sich kläglich und ungeheuer bedauernswert. Während seine Hand nach den Taschentüchern fahndete, musste er zu allem Übel auch noch husten. Sein Daumen stieß an etwas kühles Glattes. Ein dumpfes Klirren folgte dem unbeabsichtigten Zusammenstoß. »Ups! Die Zitronenlimonade!«, kombinierte Thomas folgerichtig und öffnete ein Auge. Der Schaden erschien ihm unerheblich. Scherben gab es jedenfalls keine. Allerdings bedeckte die helle klebrige Flüssigkeit aus dem umgestürzten Glas wie ein Minisee die Oberfläche des Tischchens. Rasch rettete er die Taschentücher. Er fischte einige aus der nassen Packung, putzte sich die Nase und warf zwei frische und das gebrauchte Papiertaschentuch auf die verschüttete Zitronenlimonade. Sonst befand sich nichts Rettenswertes in dem Limonadenteich. Die Flasche mit dem Hustensaft konnte ruhig ertrinken. Leider ragte sie, umringt von den nassen Taschentüchern, wie ein Leuchtturm unversehrt und mahnend aus der klebrigen Brühe. Das war richtiggehend ärgerlich. Weshalb floss nicht der scheußliche braune Hustensaft über den Tisch? Thomas stellte das Limonadenglas auf. Es war leer. Das auch noch! Durch den Anblick fühlte er sich sofort unbeschreiblich durstig. Seine Kehle schien völlig ausgedörrt zu sein. Missmutig fuhr er mit den Fingern durch die verschwitzten blonden Haare. Der Pyjama, die Bettdecke, sogar der Polster fühlten sich heiß und feucht an. Anscheinend hatte er im Schlaf ziemlich stark geschwitzt. Entschlossen drehte er die Bettdecke und den Polster um. Jetzt fühlte es sich kühl und trocken an. Das war angenehmer. Er spürte die frische Nachtluft, die wie ein Windhauch durch das geöffnete Fenster hereinströmte. Nun war ihm zwar nicht mehr so heiß, doch gegen den Durst half das auch nichts. Es ließ sich also kaum vermeiden, aufzustehen, um ein Glas Wasser aus der Küche zu holen. Limonade gab es sicher keine mehr. Aber womöglich befand sich eine Flasche Cola im Kühlschrank? Er konnte ja behaupten, er habe es nicht eiskalt getrunken. Außerdem war durch absolut nichts bewiesen, dass man von eisgekühlten Getränken tatsächlich stärkere Halsschmerzen bekam als von lauwarmen. Ein Halsschmerzenmessgerät nach kalten und warmen Getränken hatte sicher noch keiner erfunden. Der Beinahe-Verdurstende schwang gerade seine Beine aus dem Bett, als ihm einfiel, dass er ja gar nicht allein zu Hause war. Seine Eltern hatten doch diese chinesische Studentin beauftragt, ihn zu hüten! Wo steckte sie eigentlich? Suchend blickte er sich im Zimmer um. Der Raum lag im Halbdunkel, die etwas zur Seite gedrehte Schreibtischlampe beleuchtete seinen leeren roten Schaukelstuhl. Ein aufgeschlagenes Buch wies darauf hin, dass hier jemand gelesen hatte. Die Kinderzimmertür stand offen und von irgendwoher drang ein vager Lichtschimmer herein. »Wahrscheinlich hockt sie vor dem Fernseher im Wohnzimmer!«, murrte Thomas. Obwohl es natürlich völlig unnötig war, dass diese fremde Studentin seinen Schlaf bewachte, ärgerte ihn der bloße Gedanke, dass sie jetzt womöglich einen Spielfilm im Fernsehen sah, während er verdrossen und durstig im Bett liegen musste. Wozu brauchte er überhaupt einen Babysitter? Schließlich war er kein Baby mehr, sondern ein zehnjähriger Junge! Praktisch fast schon elf! Falls man die fehlenden fünf Monate nicht berücksichtigte.
© Sylvia Grünberger

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©byChristine Erdic

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