Bissige Hunde – volle Tierheime: Immer mehr Vierbeiner werden zum Problem

– Viele Hundebesitzer sind mit der Erziehung überfordert
– Immer mehr Hunde beißen zu
– Tierheime können nicht dauerhaft schwierige Hunde beherbergen
– Tierheim-Chef Frank Weber: „Setzt man seinen Führungsanspruch durch, hat man einen wundervollen Begleiter fürs Leben“

Hamburg, 26. Januar 2022. Einen echten Partner, jemanden der die Einsamkeit erträglich macht und gerade in der Corona-Zeit für Abwechslung sorgt – viele Menschen haben sich in den vergangenen Monaten ein Haustier zugelegt. Besonders häufig wurden Hunde angeschafft. Aber: Viele Frauchen und Herrchen sind mit der Erziehung ihres Vierbeiners total überfordert. „Erziehung ist Arbeit, doch das wollen viele Menschen nicht wissen. Sie schaffen sich einen jungen Hund vom Züchter, aus dem Ausland oder vielleicht sogar aus dem illegal Welpenhandel an und bekommen sehr schnell Probleme. Spätestens dann, wenn der vierbeinige Liebling ausgewachsen ist und älter wird. Und dann? Kommt er ins Tierheim“, beklagt Frank Weber, Leiter des Franziskus-Tierheims in Hamburg. Frank Weber setzt sich seit vielen Jahren für das Wohl von Tieren ein, er ist 2. Vorsitzender des bmt – Bund gegen Missbrauch der Tiere e.V. und Moderator der VOX-Sendung „Hund Katze Maus“.

Mit Sorge beobachtet Weber zunehmend Hunde, die ein ausgeprägtes Aggressionsverhalten gegenüber Menschen zeigen. Häufig sind es sogar Rassen, die gemeinhin als freundlich gelten. Die Ursache dafür steht für ihn fest: mangelnde Erziehung der Tiere. „Ich stelle immer mehr fest, dass die Leute nicht in der Lage sind, einfach mal ‚Nein‘ zu sagen, und dass die Hunde dann beginnen, ihre Menschen zu erziehen. Viele Hundebesitzer möchten der beste Freund des Vierbeiners sein. Die rufen den Hund, der kommt nicht – und die laufen hinterher. Was ist hier geschehen? Der Hund hat dem Menschen beigebracht, ihm zu folgen.“

Mit fatalen Folgen: Ein Hund, der sich für den Chef hält, setzt seinen Anspruch notfalls auch mit aggressivem Verhalten durch. „Dazu kommuniziert er, wie Hunde es untereinander eben tun – erstmal die Zähne zeigen und wenn das nicht fruchtet, werden die Zähne eingesetzt. Schon hat es einen Beißvorfall gegeben und der Hund soll ins Tierheim abgegeben werden“, erklärt Frank Weber.

Dort wird der „Problemhund“ dann zum Problem für die Mitarbeiter des Tierheims. Ein bissiges, unerzogenes Tier findet kaum wieder ein neues Zuhause. „Früher waren Tierheime Orte, an denen die Hunde eine kurze Zeit verbrachten. Weil die Halter verstarben oder das Baby eine Allergie entwickelte“, erläutert er. Die dauerhafte Betreuung unvermittelbarer Tiere könnten Tierheime aber nicht leisten.

Heute werden immer mehr Problemhunde abgegeben, sie verbleiben lange im Tierheim, die Kosten steigen und die Städte und Gemeinden tragen maximal 20 Prozent. Für die Tierheime kaum zu leisten. Es ist ihm daher ein dringendes Anliegen, dass Hunde von ihren Haltern vernünftig und frühzeitig erzogen werden: „Erwachsene Hunde benehmen sich häufig in der Anfangszeit im neuen Zuhause noch gut. Erst nach drei, vier Wochen, wenn sie sich eingelebt haben, fangen sie an, ihre neuen Menschen auf deren Führungsqualitäten auszutesten. Setzt man dann seinen Führungsanspruch konsequent, natürlich nicht mit übertriebener Härte, durch, hat man einen wundervollen Begleiter fürs Leben.“

bmt – das steht seit 1922 für den Bund gegen den Missbrauch der Tiere. Der eingetragene Verein konnte auch im Geschäftsjahr 2020 wieder mehr als 4000 Heimtieren helfen und ihnen auf ihrem Weg in ein neues Leben zur Seite stehen. In den bundesweit zehn Tierheimen konnten 2020 1869 Hunde, 1627 Katzen und 885 Kleintiere, die in Not waren, aufgenommen werden.

Einen ausführlichen Beitrag zum Thema „Bissige Hunde“ gibt es in der HundeWelt – das Cover fügen wir an. Das Magazin erscheint Mitte Februar 2022.

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