Tod, Sexualität und Erwachsenwerden in der Provinz

Lichter einer grauen Stadt

Matthew möchte nicht Matthew genannt werden, darum nennt ihn jeder, wie Mann oder Frau gerade will – die meisten sagen Me. Me ist ein Kind dieser Zeit, lebt in einem Block, säuft, zieht mit Kumpels durch die öde Gegend und macht junge Frauen mit seinem, wie man allgemein, besonders natürlich er selbst findet, beeindruckenden Penis glücklich. Und genau das ist auch das Problem. Denn infolge dessen, in diesem ganzen Hin und Her der Leidenschaft, des Prahlens und der Rache, wird einer seiner Freunde sterben. Und nicht nur der. Doch Me ist nicht nur oberflächlich. Me malt, Me fragt nach dem Sinn seines noch jungen Seins, fragt sich sogar, ob er nicht vielleicht doch schwul sei, und Me hat eine Freundin. Hatte. Denn Em – kurz für Emma – versteht seine Kunst nicht, ihn nicht, wird von ihm nicht verstanden und trennt sich darum von ihm. Verhängnisvollerweise küsst sie schon kurz darauf eben jenen Freund Me´s.
Tatsächlich dreht sich im von dem in Magdeburg lebenden Autor Brân I. Harrisson gechriebenen und gerade im Leipziger EINBUCH Buch- und Literaturverlag erschienenen Roman ´Lichter einer grauen Stadt´ so ziemlich alles um Tod, Sexualität und Erwachsenwerden in unserer Zeit. Es ist ein Entwicklungsroman, der ins Extreme geht, weil eben dessen Held extrem ist. Genau genommen ist er extremen Schwankungen vor allem seiner inneren Welt unterworfen, was vielleicht typisch für eine ganze Generation ist – für die in diesem Roman beschriebene Generation – der ihre Eltern und Großeltern, aber auch eigentlich zur Korrektur Außenstehende, wie Lehrer und Erzieher zumuten, weitestgehend ohne Kontrolle und Regeln aufzuwachsen, ihr keine Grenzen zu setzen. Auch deswegen ist es so beschreibend, dass Matthew auch oder nur Me heißt und Emma eben Em. Man könnte sie auch M und M nennen. Denn es scheint völlig unwichtig und beliebig. Und genau so lässt man sie durchs Leben treiben, durch dunkle Gänge in Klubs (natürlich ohne, dass sich irgendeiner der Erwachsenen dafür interessiert, ja überhaupt nur anwesend wäre), von einem Drink zum anderen, von einem belanglosen Gespräch zum nächsten, vom Mund der einen Frau in den Schoß der zweiten, oder auch umgekehrt. Und so verlieren Me und seine Frauen und Freunde immer mehr an Halt in dieser Welt, den sie nie hatten, was (in einer Geschichte darf das so überspitzt sein) dazu führt, dass junge Menschen, die sich eigentlich gegenseitig Halt geben wollen und auch müssen, da das sonst ja niemand tut, sich ohne diese Absicht selbst und gegenseitig schwerstens verletzen und sogar sterben. Zum Höhepunkt dieser Aussichtslosigkeit, lässt der Autor den als einzigen in dieser unheilvollen Welt der Heranwachsenden unserer Zeit, eben gerade jenen Jungen es am schwersten treffen, der irgendwie noch am ehesten so ein bisschen in einer gewissen heilen Welt, in einem schönen und warmen Haus am Rande dieser grauen Stadt wohlbehütet zu leben scheint. Auch diese Hoffnung wird sehr heftig zerschlagen, und es bleibt dennoch das Gefühl, dass irgendeiner oder irgendeine dieser Generation es schaffen wird. Ja muss – irgendwie.

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525 Wörter; 3325 Zeichen

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