Der CEO, Pilot und Vortragsredner Bruno Dobler erklärt, warum nicht jeder Fehler zu einem Unglück führt und worauf es bei einer guten Fehlerkultur im Unternehmen ankommt.
Ein Leben ohne Fehler gleicht einem unbeschriebenen Blatt Papier – makellos, jedoch ohne die Spuren des Lernens und Wachsens. Fehltritte können mitunter als Unglück erscheinen, doch sind sie gleichzeitig notwendige Meilensteine, nicht nur für die persönliche Entwicklung, sondern auch für den Erfolg. Dennoch wird das Fehlermachen oft noch tabuisiert – insbesondere im professionellen Umfeld.
Angst vor Fehlern im Job – woher kommt sie?
Ein Mitarbeiter, der laut im Büro ruft „Ich habe einen Fehler gemacht!“ oder ein Chef, der beim Einstellungsgespräch sagt „Haben Sie keine Angst davor, einen Fehler zu machen. Wir können aus jedem Unglück etwas lernen“, sind heutzutage seltene Szenarien. Im Gegenteil: Fehler und Unglücke werden in vielen Unternehmen tabuisiert. Die Folge:
„Mitarbeiter fürchten sich oft davor, Fehler bei der Arbeit zu machen und diese offen zuzugeben“, erklärt der CEO, Pilot, Vortragsredner und Crash-Experte Bruno Dobler.
Die Gründe dafür sind verschieden:
- Druck und Verantwortung im Job: Bestimmte Tätigkeit gehen mit viel Verantwortung und hohem Druck einher. Etwa bei einem Chirurgen, der ein Leben auf dem OP-Tisch retten muss oder einem Pilot, der gleich mehrere Leben sicher von einem Ort zum anderen bringen muss. Der hohe Standard für Präzision und Sicherheit verstärken die Angst vor Fehlern.
- Angst vor Konsequenzen und Strafen: Mitarbeiter fürchten sich vor negativen Auswirkungen auf ihre Karriere oder ihren Ruf und haben deshalb Angst, Fehler offen zu kommunizieren.
- Unternehmenskultur: In Unternehmen, die eine offene Kommunikation und einen konstruktiven Umgang mit Fehlern fördern, sind Mitarbeiter eher bereit, Fehler zuzugeben. Wenn jedoch eine Kultur der Bestrafung oder Schuldzuweisung vorherrscht, werden Mitarbeiter zögerlicher sein.
Dabei sei der eigentliche Fehler, nicht über Fehler und Unglücke zu sprechen. Laut dem Vortragsredner, Pilot und Crash-Experten denken die Menschen als Erstes immer an negative Konsequenzen und ziehen gar nicht in Betracht, dass auch Potenzial in Fehler und Unglücken steckt.
„Es stimmt, dass Fehler und Unglücke negative Auswirkungen haben können, aber wenn sie rechtzeitig entdeckt werden, kann darauf reagiert werden. Das bietet dann die Gelegenheit, daraus zu lernen, sich zu verbessern und sicherzustellen, dass ähnliche Fehler in Zukunft vermieden werden“, so der Vortragsredner und Crashexperte.
In seinem Vortrag „Denken/handeln wie ein Pilot – damit aus Fehlern kein Crash entsteht“ erklärt Dobler, warum eine offene Fehlerkultur entscheidend für den Erfolg eines Unternehmens ist.
Wie schaffe ich eine positive Fehlerkultur?
Der erste Schritt ist eine Änderung der Einstellung, so der Vortragsredner, Pilot und Crash-Experte. Durch seine Arbeit im Cockpit weiß er: Nicht ein Fehler führt zu einem Crash, sondern eine Fehlerkette.
„In der Fliegerei müssen mindestens fünf Fehler aufeinander folgend passieren, die nicht entdeckt und folglich nicht korrigiert werden, bevor die Katastrophe eintritt“, erklärt Dobler.
Damit das nicht passiert, sind laut dem Pilot und Crash-Experten folgende Dinge entscheidend:
- Offenheit und Transparenz: Führungskräfte und Mitarbeiter sollten in der Lage sein, Fehler ohne Vorurteile oder Schuldzuweisungen zu besprechen. Dies erfordert eine offene und transparente Fehler- und Kommunikationskultur im Unternehmen.
- Lernen und kontinuierliche Verbesserung: In einer positiven Fehlerkultur wird großer Wert auf das Lernen aus Fehlern gelegt. Dazu bedarf es Mechanismen, um Erkenntnisse aus Fehlern zu ziehen und sich anzupassen. Dies kann Schulungen, retrospektive Analysen und die Implementierung von Veränderungen umfassen.
- Führung und Vorbildwirkung: Führungskräfte spielen eine Schlüsselrolle bei der Gestaltung einer Fehlerkultur. Sie sollten das Verhalten vorleben, das sie von ihren Mitarbeitern erwarten. Das bedeutet, dass auch sie Fehler offen zugeben, Verantwortung übernehmen und damit den Lernprozess fördern.
„Eine positive Fehlerkultur fördert Offenheit, Vertrauen und die Bereitschaft, Risiken einzugehen, was zu kreativen Lösungen und einer kontinuierlichen Weiterentwicklung führt“, erklärt der Pilot und Crashexperte in seinem Vortrag zu Unglücken in Unternehmen.
Nur wer Fehler macht und diese auch meldet, schafft dauerhaft die Voraussetzung, aus diesen zu lernen und so besser und resilienter werden.
Veröffentlicht von:
Bruno Dobler
Andermatt
Schweiz
Ansprechpartner(in): Bruno Dobler
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Firmenprofil:
"Sie sind der Flugkapitän Ihres Lebens - fliegen Sie es"Über den Wolken ist Pilot und 5-Sterne-Redner Bruno Dobler zuhause. Der sympathische Schweizer hat neben seiner Flugkarriere auch viele Jahrzehnte als Unternehmer gearbeitet und hierbei die wichtigsten Fachkompetenzen der Fliegerei gewinnbringend mit im Unternehmen integriert.
Als ehemaliger Flugkapitän, der als Keynote Speaker auf der Bühne steht, spricht er in seinen mitreissenden Vorträgen über die Werte und Erkenntnisse der Luftfahrt und darüber, wie alle Branchen davon profitieren können.
Er nimmt sein Publikum mit ins Cockpit und lässt sie hautnah an brenzligen und schwierigen Entscheidungen teilhaben. Denn wenn es ums Leben von Hunderten Passagieren geht, gibt es in der Fliegerei im Katastrophenfalle keine Zeit zum Überlegen.