41 Prozent der Stahl- und Metallverarbeiter werden entlassen müssen!

Düsseldorf/Hagen, 01. Okt. 2024. 41 Prozent der Unternehmen werden entlassen müssen. Fast jedes zweite muss sich aufgrund der Geschäftslage von Fachkräften trennen. „So was haben wir in den letzten 20 Jahren nicht erlebt", so Christian Vietmeyer. Der Hauptgeschäftsführer des Wirtschaftsverbands Stahl- und Metallverarbeitung (WSM) unterstreicht: „Wir haben in der Corona-Pandemie ähnliche Planungen der Unternehmen gesehen – diese hat die Politik aber entschlossen und schnell durch das Instrument der Kurzarbeit verhindert. Zudem hatten wir es 2020 mit einem externen Schock zu tun, jetzt erleben wir eine völlig andere Dimension: nämlich eine strukturelle, von der Politik hausgemachte Krise. Die Sorge, Fachkräfte nicht mehr bezahlen zu können, ist größer als die Angst, sie dauerhaft zu verlieren."

Stellenabbau ist für Familienbetriebe allerletzter Schritt – jetzt müssen sie ihn gehen
Die meisten der rund 5.000 Unternehmen der WSM-Branchen sind Mittelständler, oft Automobilzulieferer. Diese Familienbetriebe stehen treu zu ihren Mitarbeitern. Sie wissen um deren Wert und sie wissen auch, wie schwer es ist, erfahrene Fachkräfte zurückzugewinnen. „Stellenabbau ist für diese Unternehmen der allerletzte Schritt. Dass sie ihn jetzt gehen werden, zeigt, wie ernst die Lage ist", unterstreicht Holger Ade, Leiter Industrie- und Energiepolitik beim WSM. Erstmals seit Jahrzehnten lässt sich eine wirtschaftliche Flaute nicht mehr über Zeitarbeitskräfte und das Instrument der Kurzarbeit regulieren. Die drastische Welle wird Menschen mit gut bezahlten Jobs treffen: „Bei den Entlassungen geht es um Industriearbeitsplätze aller Qualifikationsstufen", so Ade.

Appell an die Politik: Diese knallharten Fakten verlangen knallharte Entscheidungen
Es zeigt sich jetzt eindeutig: Planwirtschaftlich dirigistische Politik passt nicht zum Geschäftsmodell einer sozialen Marktwirtschaft. Fehlende Industriepolitik und ideologiestarre Positionen haben das kontinuierliche Schrumpfen der Konjunktur befördert. Zögerliches Agieren hat Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft zerstört. Und das Zögern hält an: Gerade machen die mickrigen Überbleibsel des groß
angekündigten Bürokratieentlastungsgesetzes in den Medien die Runde. Kurz: Ein gewaltiges Gewitter überrollt den Industriestandort Deutschland und die Politik verteilt Taschenschirme. Die Folgen spiegeln sich im jüngsten Geschäftsklima der Stahl- und Metallverarbeiter wider: 53 Prozent spüren die Dramatik bereits hautnah, 47 Prozent rechnen mit weiteren Rückgängen. 19 Prozent fahren deshalb bereits Kurzarbeit, weitere 33 Prozent werden im nächsten Vierteljahr damit beginnen. Und bei 41 Prozent reicht das nicht mehr aus, sie müssen Jobs streichen. „Diese knallharten Fakten verlangen knallharte Entscheidungen, die was bewegen", appelliert Vietmeyer an die Politik. „Nicht in zwölf Monaten, nicht irgendwann, sondern jetzt!"

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Veröffentlicht von:

Wirtschaftsverband Stahl- und Metallverarbeitung e.V. (WSM)

Uerdinger Straße 58-62
40474 Düsseldorf
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Telefon: +49 (0) 211 95 78 68 22
Homepage: https://www.wsm-net.de/

Ansprechpartner(in): Christian Vietmeyer
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Die Stahl und Metall verarbeitende Industrie in Deutschland, das sind: rund 5.000 vorwiegend familiengeführte Betriebe, die mit über 400.000 Beschäftigten über 80 Milliarden Euro Umsatz im Jahr erwirtschaften. Die Unternehmen beschäftigen im Durchschnitt 100 Mitarbeiter und sind mit Abstand die wichtigsten Kunden der Stahlerzeuger.
Die Branche zeichnet sich durch hohe Spezialisierung und Wettbewerbsintensität aus. Die Unternehmen fertigen für die internationalen Märkte der Automobil-, Elektro- und Bauindustrie, den Maschinenbau und den Handel.
Der WSM ist Dachverband für 14 Fachverbände. Zusammen bündeln sie die Interessen einer der größten mittelständischen Branchen in Deutschland und sind Sprachrohr für deren wirtschaftspolitische Vertretung auf Länder-, Bundes- und europäischer Ebene. Sie suchen den Ausgleich mit marktmächtigen Abnehmern und Lieferanten aus Industrie und Handel. Und sie fordern bessere Rahmenbedingungen für Wachstum, Dynamik und Wettbewerb - ob bei Steuern, Abgaben, Recht, Forschung, Umwelt, Energie oder Technik.

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