Leistungsträger oder Waschlappen ? – Das Mysterium der Generation Z

Zukunft und Leadership in den Unternehmen sind die Herausforderungen unserer Zeit

Nach acht Stunden Arbeit reif für den Yoga-Kurs? Viertage-Woche, Homeoffice und saftige Gehaltsforderungen – das ist kein Alptraum, das ist das Universum der Generation Z, in dem Unternehmen und Führungskräfte bestehen müssen. Leadership bedeutet, die eigene Firma magnetisch, sexy und zukunftsfähig für diese jungen Menschen darzustellen. Sonst steigert sich der Fachkräftemangel weiter.

Zur Generation Z zählen die zwischen 1995 und 2010 Geborenen. Zwar unterscheidet sich ihre Vorstellung von Arbeit, wie die Älteren geschafft haben. Gleichzeitig ist ihr Weltbild konservativ. Die aktuelle Sinus-Studie zeigt: Junge Menschen wünschen sich für ihre Zukunft Zugehörigkeit, Halt, Geborgenheit, eine hohe Wertschätzung von Familie. Sie wollen eine „Normalbiografie“ mit fester Partnerschaft, eigenem Haus, gutem Job und ausreichend Geld – Mysterium Generation Z?

„Freiheit statt Freizeit“ ist ein Motto der Generation Z. „Wir sind orientierungslos, einsam und überfordert. Aber wir sind frei und selbstbewusst und wir haben alle Möglichkeiten. Im Widerspruch liegt unsere Kraft, denn was uns immer bleibt, in jedem Augenblick, ist das endlose Streben nach einer besseren Welt“, schreibt die Influencerin Valentina Vapaux über die Generation Z. Doch in einer Welt der reichhaltigen Möglichkeiten löst diese Vielfalt der Innovationen Stress aus. Das klingt wie ein Schrei nach Leadership.

Das Orientieren nach innen scheint wichtiger als der Blick nach außen – mit Folgen für Führungskräfte und Unternehmen. Welche Auswirkungen das auf Innovationen hat, bleibt eine offene Frage. „Arbeit ist für die Generation Z etwas anderes als für ihre Vorgänger“, sagt Keynote Speaker Stefan Kerzel. Für Unternehmen ist die Zukunft herausfordernd. Laut Statistik wird der Fachkräftemangel in Deutschland auf knapp eine Million Menschen beziffert. Inoffiziell dürften es doppelt so viel sein. Unternehmen und Führungskräfte stehen vor gewaltigen Herausforderungen; der Trend verschärft sich.

Auf zwei Babyboomer, die in Rente gehen, wächst nur einer aus der Generation Z nach. Das ist erst die halbe Wahrheit. Es gibt Statistiken, dass mehr als ein Drittel der Generation Z kaum oder überhaupt nicht ausbildungsfähig ist. Offizielle Zahlen der Regierung belegen, dass etwa 600.000 junge Menschen im Alter zwischen 17 und 25 überhaupt keiner Tätigkeit nachgehen. Wer hat sie erzogen, wie konnten Erziehung und Leadership so scheitern? Fachkräftemangel und Generation Z – zwei Welten prallen aufeinander.

Stefan Kerzel räumt in seiner Keynote „Generation Z – Waschlappen oder unsere Zukunft?“ mit Klischees auf und zeigt, was daran ist am Thema. Offizielle Zahlen verdeutlichen, dass die Generation Z Leadership braucht, um in Zukunft mit den Innovationen unserer Zeit zurecht zu kommen, damit dem Fachkräftemangel zumindest in Ansätzen die Spitze genommen werden kann. Es sind die Eltern, Angehörigen, Lehrer, Ausbilder, Dozenten, Trainer mit denen Leadership gelingen und sich Zukunft entwickeln kann. Dafür ist es höchste Zeit.

Erziehung findet heute in den Firmen statt.

Ein erschreckendes Phänomen zeigte sich zum Jahreswechsel 2023/2024. Da schlugen die deutschen Fahrlehrer Alarm. Noch nie seien so viele junge Erwachsene durch die Führerscheinprüfung gefallen wie aktuell. Von einer „ganz anderen Verkehrswahrnehmung“ klagten sie.

Der bittere Verdacht: Der Generation Z fällt es sehr schwer, sich auf eine Sache zu konzentrieren. Ob’s an den Lastenfahrädern oder Taxi Mama liegt? Junge Menschen ständig zu bemuttern, führt dazu, dass diese im Sturm unserer Zeit scheitern. Selbstbefähigung? Fehlanzeige!

Wer ständig auf sein Handy glotzt, ist im Straßenverkehr und hinter dem Steuer abgelenkt. Ist die Straßenverkehrsordnung eine zu anspruchsvolle Innovation? Droht unter den Autofahrern ein Fachkräftemangel, weil Theorie und Fahrpraxis zu anspruchsvoll sind? Die Auswirklungen für Unternehmen, wenn es um das sichere Bedienen von Maschinen und Werkzeugen geht, sind sportlich.

Trotzdem: Die Generation Z ist in der glücklichen Lage, sich die Unternehmen aussuchen zu können, die ihnen am meisten bieten. Cool muss die Branche sein. Branchen, die das nicht verkörpern, können sich gleich begraben lassen.

Der Kampf um die Besten aus der Generation Z ist in vollem Gange. Längst müssen Unternehmen akzeptieren, dass die nicht ganz brillanten Köpfe auch ein Potenzial für die Zukunft sind. Stefan Kerzel in seiner Keynote: „Das erfordert Führung und die Bereitschaft fehlende Sozialkompetenz über die Unternehmen zu vermitteln. Erziehung findet mehr und mehr in den Firmen statt. Tugenden wie Pünktlichkeit, Konzentrationsfähigkeit und Ausdauer sind nicht mehr selbstverständlich – doch sie lassen sich entwickeln. Das ist eine Herausforderung für das Leadership.“

Das Bestreben nach „etwas Sicherem“ ist auch heute ein roter Faden des Lebens. Doch die Vorzeichen haben sich geändert. Der Slogan „einmal Daimler, immer Daimler“ ist Schnee von gestern. Hier schlägt die Stunde des Leaderships, das Perspektiven und Möglichkeiten aufzeigt.

Obwohl das schrille Auftreten der Generation Z oft den Älteren die Nackenhaare senkrecht stehen lässt, zeigt sich auf diesem Weg ein ausgeprägter Wunsch nach Zukunft und Sinn – Leadership fürs Leben. Höchste Zeit, aus dieser Verschiedenheit Funken der Entwicklung zu schlagen!

Veröffentlicht von:

kerzel Unternehmensentwicklung

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Stefan Kerzel ist Unternehmensentwickler, Keynote-Speaker und Sachbuchautor. Zusammen mit inhabergeführten Unternehmen entwickelt er Konzepte für Führen, Digitalisierung, Changemanagement, Organisationsentwicklung und Firmennachfolge. In Spätherbst erscheint sein nächstes Buch „Meilensteine der Unternehmensentwicklung – Kurs halten im Sturm des Wandels“. www.redner-kerzel.de, www.stefankerzel.com.

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