Wissenschaft zum Staunen und Verstehen: Zum zweiten Tag des Wasserstoffs verwandelte sich Gut Gnadental in ei

"Manche sagen, am Anfang war Gott. Ich sage: Am Anfang war der Wasserstoff." Harlow Shapley

 

Mit einem Knall startete der Zweite Tag des Wasserstoffs auf Gut Gnadental. Denn:  Wasserstoff ist entzündlich und brennbar, wie Diplom-Physiker und Wissenschaftsentertainer Felix Homann  in seiner nicht nur informativen, sondern auch höchst unterhaltsamen Wissensshow in einem Experiment vor 120 Schülern ausgewählter Schulen aus dem Rhein-Kreis Neuss vorführte. Denen hatte Kreisdirektor Dirk Brügge in seiner Begrüßungsansprache Erkenntnisgewinn versprochen – und er behielt recht.

Ist das Physik oder schon Zauberei?

Nach dem Motto „Wissen macht „Ah“!“ brachte Homann in seinem dynamischen Vortrag mit vielen lehrreichen Experimenten die Schüler zum Staunen. Als Warm-up im wahrsten Sinne des Wortes stand Wärmelehre auf dem Lehrplan: Anhand eines simplen Mitmach-Experiments, in dem sich alle die Hände reiben sollten, demonstrierte der Physiker, wie leicht sich Wärme erzeugen lässt. „Wofür brauchen wir Wasserstoff überhaupt?“, leitete er dann zu einem weiteren Experiment über. Das Problem mit dem aktuell häufig genutzten Energieträger Benzin sei das, was bei der Verbrennung entstehe, nämlich CO2. Er zündete zwei unterschiedlich großen Kerzen an, stülpte ein Glas darüber und fragte die Schüler, welche Kerze zuerst ausgehe. Ergebnis: Die große Kerze erlischt zuerst, denn das entstandene Gas (CO2) steigt nach oben. Verbrennt man hingegen Wasserstoff, so entstehe – Wasser.

Noch mehr Wissenswertes vermittelte im Anschluss Dimitrios Kazaklis, Diplom-Ingenieur und Senior Sachverständiger TÜV SÜD, der die Schüler mitnahm auf eine Zeitreise in die Welt des Wasserstoffs: von seiner Entdeckung über seine erste industrielle Nutzung, die erste Ölkrise bis hin zur heutigen Energietransformation. Die Schüler erfuhren u.a., dass der britische Naturwissenschaftler Henry Cavendish im Jahr 1766 entdeckte, dass Wasser kein Element ist – wie seit Aristoteles angenommen – sondern dass es eine Verbindung aus dephlogistierter Luft“ (heute Sauerstoff) und brennbarer Luft „Phlogiston“ (heute Wasserstoff) darstellt. Eine genauere Analyse erfolgte, wie Kazaklis erläuterte, aber erst durch Antoine Laurent de Lavoisier, der erkannte, dass bei der Verbrennung des Gases Wasser entstand und deshalb das brennbare Gas als „hydrogène“ bezeichnete (lateinisch hydrogenium: „Wasser erzeugender Stoff“, davon kurz „Hydrogen“; von altgriechisch ὕδωρ hydōr „Wasser“ und -gen) und ihm damit seinen heutigen Namen gab.

Am Nachmittag öffnete Gut Gnadental dann seine Tore für alle interessierten Bürgerinnen und Bürger. Neben den Vorträgen, die erneut präsentiert wurden, gab es ein buntes Rahmenprogramm: So konnten die Besucher im Innenhof von Gut Gnadental eine Runde auf wasserstoffbetriebenen Fahrrädern der Westenergie AG drehen oder sich das Wasserstoffvorhaben für das Rheinische Revier als LEGO-Modell anschauen. An Informationsständen stellten die teilnehmenden Firmen ihre Visionen von der Zukunft der Energieversorgung vor.

„Der Wasserstofftag wurde sehr gut angenommen“, freute sich Jutta Zülow, Hausherrin und Gründerin des Wasserstoff Hub RKN/Rheinland e.V.. „Die Bürger sind sehr interessiert, wie Zukunft gestaltet werden kann, und Wasserstoff ist einer der Energieträger der Zukunft“, betonte sie. Ihr Sohn David Zülow, Zülow AG, ergänzte: „Wir müssen naturwissenschaftliche Antworten auf den Klimawandel finden.“

Die Abendveranstaltung der Digitalen Stadt Düsseldorf mit dem Titel: „H2-Ready – Der Digitalk zum Tag des Wassserstoffs“ rundete den Tag ab: Auf dem Podium saßen: Jutta Zülow, Richard Schmidt, Head of Research Hydrogen, WILO SE, und Steffen Bauer, CEO, HGK Shipping GmbH.

Nach der Begrüßung durch Stephan Schneider, Digitale Stadt Düsseldorf, hielt Dr. Dieter Ostermann, Vorstandsvorsitzender des Wasserstoff Hub Rhein-Kreis Neuss / Rheinland e.V., die Keynote, in der er den rund 150 anwesenden Gästen erklärte, was Wasserstoff sei, wie er hergestellt werde und welche möglichen Speicherformen es gebe.

Fazit: Es war ein Tag des entspannten und produktiven Lernens.

 

Teilnehmende Unternehmen:

BBZ Dormagen, Energy System Solutions, Helmholtz-Cluster HC-H2, HSD Hochschule Düsseldorf, neoxid GmbH, Swagelok Düsseldorf B.E.S.T. Fluidsysteme GmbH, TH Köln, TÜV SÜD Industrie Service GmbH, WALTHER-PRÄZISION Carl Kurt Walther GmbH & Co. KG, Westenergie AG, ZBT, Zülow AG

Wasserstoff Hub RKN/Rheinland e.V.

Der Wasserstoff Hub RKN/Rheinland e.V. ist kompetenter Ansprechpartner für Unternehmen, Wissenschaft und Forschung, Politik und Verwaltung und Bürger, in Bezug auf Wasserstofftechnologien und Wasserstoffinfrastruktur sowie die Anwendung und Herstellung von Wasserstoff. Mit der Einbindung von Forschung und Wissenschaft gestaltet der Verein den Strukturwandel und den Erhalt von Beschäftigung sowie der Wertschöpfung der Region im Hinblick auf Umwelt- und Klimaschutz. Als Vorstandsvorsitzender fungiert der promovierte Physiker und Geschäftsführer der Neusser neoxid group Dr. Dieter Ostermann. Schirmherr ist Hans-Jürgen Petrauschke, Landrat des Rhein-Kreises Neuss. Weitere Infos unter: https://www.h2-hub-rheinland.de/

Veröffentlicht von:

Jörg Schwarz - Journalismus, PR & Lyrik

Düsseldorf
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