Festgebundener und schwach gebundener Asbest: Unterschiede und Gefahren

 

Was ist Asbest und warum wird zwischen fest und schwach gebunden unterschieden?

Asbest ist ein Sammelbegriff für faserige Mineralien, die aufgrund ihrer Eigenschaften in zahlreichen Bau- und Industrieprodukten eingesetzt wurden. Ein entscheidender Faktor beim Umgang mit Asbest ist die Bindungsform, da diese die Freisetzung von gefährlichen Fasern bestimmt. Es wird zwischen festgebundenem und schwach gebundenem Asbest unterschieden, wobei die Gefahren und Handhabungsvorgaben erheblich variieren.


Festgebundener Asbest

Definition und Eigenschaften

Festgebundener Asbest bedeutet, dass die Asbestfasern in einer stabilen Matrix aus Zement, Kunststoff oder anderen Materialien fest eingebettet sind. Solange diese Materialien intakt bleiben, ist die Freisetzung von Asbestfasern in die Luft gering. Festgebundener Asbest wird häufig in Faserzementprodukten wie Dachplatten, Fassadenverkleidungen oder Rohren verwendet.

Beispiele für festgebundenen Asbest

Gefahren

Festgebundener Asbest stellt unter normalen Bedingungen ein geringeres Risiko dar. Allerdings können durch:

  • mechanische Bearbeitung (z. B. Bohren, Sägen, Schleifen),
  • Witterungseinflüsse (Alterung und Abbau der Materialien),
  • oder unsachgemäße Entsorgung gefährliche Asbestfasern freigesetzt werden.

Schwach gebundener Asbest

Definition und Eigenschaften

Schwach gebundener Asbest enthält eine deutlich höhere Konzentration an Asbestfasern (bis zu 90 %). Diese Fasern sind nur locker in die Materialmatrix eingebunden, wodurch sie leichter freigesetzt werden können. Schwach gebundener Asbest ist besonders gefährlich, da die Fasern bereits bei geringem Druck oder durch Vibrationen in die Luft gelangen können.

Beispiele für schwach gebundenen Asbest

  • Spritzasbest als Brandschutz an Stahlträgern
  • Dämmmaterialien in Heizkesseln oder Rohren
  • Asbestpappen und Dichtungen
  • Asbesthaltige Textilien, wie z. B. Hitzeschutzanzüge

Gefahren

Die Gefährdung durch schwach gebundenen Asbest ist erheblich höher, da die Freisetzung von Fasern nahezu unvermeidlich ist. Besonders gefährdet sind:

  • Arbeiter in der Sanierung,
  • Bewohner von Gebäuden, in denen diese Materialien beschädigt sind,
  • und Personen, die mit veralteten, asbesthaltigen Produkten in Kontakt kommen.

Unterschiede im Umgang mit fest- und schwach gebundenem Asbest

Sicherheitsmaßnahmen bei festgebundenem Asbest

  • Regelmäßige Überprüfung des Zustands: Festgebundener Asbest ist unproblematisch, solange er unbeschädigt bleibt.
  • Keine eigenständige Bearbeitung: Mechanische Eingriffe sollten nur von Fachkräften durchgeführt werden.
  • Vermeidung von Staubentwicklung: Feuchthalten der Materialien reduziert die Gefahr.

Sicherheitsmaßnahmen bei schwach gebundenem Asbest

  • Zutrittsbeschränkung: Bereiche mit schwach gebundenem Asbest sollten abgeriegelt werden.
  • Einschaltung von Spezialisten: Die Entfernung darf ausschließlich von zertifizierten Fachfirmen vorgenommen werden.
  • Schutzkleidung und Atemschutz: Fachkräfte müssen entsprechende Schutzausrüstung tragen.

Gesetzliche Regelungen und Entsorgung

In Deutschland regeln die Technischen Regeln für Gefahrstoffe (TRGS 519) den Umgang mit Asbest. Schwach gebundener Asbest gilt als besonders gefährlich und unterliegt strengen Vorschriften:

  • Entsorgung: Beide Arten von Asbest müssen in speziellen Big Bags verpackt und auf zugelassenen Deponien entsorgt werden.
  • Sanierungspflicht: Schwach gebundener Asbest muss in vielen Fällen entfernt werden, während festgebundene Materialien häufig belassen werden können, sofern sie intakt sind.

Fazit: Wissen schützt

Die Unterscheidung zwischen fest- und schwach gebundenem Asbest ist essenziell, um die Gefahren richtig einzuschätzen und geeignete Maßnahmen zu ergreifen. Eine professionelle Begutachtung ist der erste Schritt, um die Sicherheit zu gewährleisten und gesetzliche Vorgaben einzuhalten.

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