Die große Transformation der gebauten Umwelt

Im Vorfeld des Energie und Umwelt Gipfels 2023 sprach Prof. Dr. Dr. hc.mult. Hans Joachim Schellnhuber, Direktor & Gründer, Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung und Bauhaus Erde mit dem International Council of Energy & Environment über die aktuelle Situation auf dem Energiemarkt, die Maßnahmen der Bundesregierung und die erfolgreiche Zusammenarbeit von Politik und Wirtschaft.

“Die temporäre Sondersubventionierung der fossilen Energieträger muss so schnell wie möglich beendet werden und der Ausbau der Erneuerbaren erheblich beschleunigt,” so Prof. Schellnhuber, Direktor und Gründer, Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) und Bauhaus Erde (BE).

Prof. Dr. Dr. hc.mult Hans Joachim Schellnhuber ist Referent auf dem 2. ICEE Energie und Umwelt Gipfel in Berlin.

Wie hat sich die Situation auf dem Energiemarkt in den letzten Jahren verändert?

Der Anteil der Erneuerbaren an der Primärenergienutzung hatte sich bis Anfang 2022 stetig, wenn auch nicht schnell genug für Einhaltung der Klimaschutzziele des Pariser Abkommens, erhöht. Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine hat nun eine gewisse Renaissance der fossilen Energieträger (insbesondere Braunkohle) bewirkt. Dies sollte aber nur eine kurze Episode bleiben, denn Putins Aggression hat klargemacht, dass man sich unbedingt von Autokratien unabhängig machen sollte, die sich weltweit meist durch den Export von Kohle, Gas und Öl finanzieren.

Welche wirtschaftspolitischen Maßnahmen sollte die Bundesregierung kurz und mittelfristig treffen, um die Situation zu verbessern?

Die temporäre Sondersubventionierung der fossilen Energieträger muss so schnell wie möglich beendet werden und der Ausbau der Erneuerbaren erheblich beschleunigt. Dies gilt vor allem für die Nutzung geothermischer Verfahren zum Heizen und Kühlen. Die Wasserstoffstrategie der Bundesregierung beruht m.E. auf teilweise unrealistischen Annahmen. Der Einsatz von E-Fuels im PKW-Bereich ist illusorisch und unnötig.

Welche bürokratischen Hürden sollten oder müssen abgebaut werden?

Insbesondere im Bereich der gebauten Umwelt sollten die Regularien reformiert werden, um den Übergang zum emissionsfreien Wirtschaften zu erleichtern. Beispielsweise wird die klimapositive Nutzung von Holz durch obsolete Brandschutzvorschriften behindert. Generell wäre ein Meta-Gesetz zur Beschleunigung von transformativen Gesetzesvorhaben wünschenswert.

Wie kann eine erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Politik und Wirtschaft funktionieren und wo sind die größten Knackpunkte?

Erforderlich ist ein evidenzbasierter Dialog mit Unterstützung der Wissenschaft. Dann würden falsche Erwartungen (wie zum grünen Wasserstoff, s.o.) schnell ausgeräumt werden. Wichtig sind auch gemeinsame Narrative, die klarmachen, dass kurzfristige ökonomische Nachteile in Kauf genommen werden müssen, wenn man längerfristig profitabel wirtschaften bzw. kostengünstig konsumieren will.

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