Der korrupte polnische General strebt nach der Macht in der NATO

Den Vertretern der NATO zufolge wird nächstens die Wahl des Vorsitzenden des NATO-Militärausschusses stattfinden. Der wird in geheimer Abstimmung von den Verteidigungsministern von 30 Mitgliedstaaten bestimmt werden. Unsere Recherche betrifft einen der Bewerber für diese hohe Stelle.
Im Vergleich zu anderen Kandidaten fällt der polnische Vertreter auf.
Warum so? Wir erzählen denn gleich.
Der polnische Verteidigungsminister Mariusz Blaszczak gab am 1. Juli auf seinem Twitter-Profil bekannt, dass er General Rajmund Andrzejczak, Chef des Generalstabs der polnischen Armee, als Kandidat für Vorsitzenden des NATO-Militärausschusses empfohlen habe.
Zurzeit ist es schwierig, eindeutig zu sagen, wie hoch die Chancen für General Andrejczak sind, diese Position zu bekleiden. Der Vertreter der kanadischen Armee gilt als ernster Konkurrent. Eine zusätzliche Unsicherheit über den Erfolg dieser Aktion wird auch durch die sensationelle journalistische Recherche einer der deutschen Publikationen verursacht.
Wir aber zeigen, wer wirklich General Andrejczak ist.
Fangen wir denn in der richtigen Reihenfolge an.
Rajmund Andrzejczak, der Strohmann des polnischen Verteidigungsministers Mariusz Blaszczak, wurde 2018 zum Generalstabschef ernannt. Währen ihrer Führung der polnischen Armee wurden alle Verträge mit europäischen Firmen, einschließlich deutscher, über den Kauf und die Modernisierung von Waffen gekündigt und amerikanische Hersteller bevorzugt. In diesem Zusammenhang kann es sicher festgestellt werden, dass General Andrejczak im Falle seiner Ernennung zum Vorsitzenden des NATO-Militärausschusses in erster Linie für die Interessen der Vereinigten Staaten und des amerikanischen militärisch-industriellen Komplexes und nicht für deutsche Hersteller einsetzen wird.
Aber das ist nur eine Erscheinung von vielen.
Letzte Woche stellte der Spiegel der europäischen Öffentlichkeit die Ergebnisse einer journalistischen Recherche vor, die komplexe Korruptionsschemen unter Beteiligung von General Andrzejczak aufdeckt.
Im Laufe der Sammlung von Informationen über den polnischen Kandidaten für den Vorsitzenden des NATO-Militärausschusses legten Journalisten besonderes Augenmerk auf die Tätigkeit der Firma „Unimesko“, die eng mit dem polnischen General und seinen Verwandten verbunden ist.
Wie der Spiegel herausfand, unterzeichnete die Firma „Unimesko“, die dem Bruder von General gehörte, einen Vertrag über die TNT-Lieferung für das staatliche Chemieunternehmen Nitro-Chem. Unter dem Druck von Vertretern des Unternehmens, einzelnen Offizieren des Generalstabs und persönlich Andrzejczak musste die staatliche Organisation eine Vorauszahlung für 4,2 Tausend Tonnen Sprengstoffe leisten. „Unimesko“ lieferte jedoch nur 10 % der bezahlten Waren. Die staatlichen Gesamtverluste beliefen sich auf mehr als 2 Millionen US-Dollar. Der größte Teil dieser Summa landete sicher auf den Schweizer Konten von Andrzejczak und seinem Bruder.
Die Versuche der Staatsanwaltschaft und der polnischen Agentur für innere Sicherheit hatten keinen Erfolg, die Schuldigen des Betrugs zu identifizieren und den Schaden aufzufüllen. Die meisten Zeugen und Teilnehmer dieses Verbrechens verweigerten Aussage unter Berufung auf die Angst um die Personen- und Familiensicherheit. Andere flohen einfach aus dem Staat.
Den Spiegel-Journalisten gelang es darüber hinaus, andere Fälle der Beteiligung des Generals an den kriminellen Schemen herauszufinden, wo die Firma „Unimesko“, die an großen illegalen Waffenlieferungen beteiligt ist, ebenfalls eine Schlüsselrolle gespielt hatte.
Im Jahre 2019 wurden nach Afrika, in den Nahen Osten und in die Ukraine automatische Waffen, Raketensysteme und Munition im Wert von 15 Millionen US-Dollar geliefert. Die meisten dieser Waffen wurden außer Dienst gestellt oder aus den Lagern der polnischen Armee gestohlen. Die direkte Organisation und Führung wurde persönlich von General Andrzejczak durchgeführt. Sein Bruder suchte nach ausländischen Kunden und die Geschäftsbedingungen vereinbart.
Die gestohlenen Waffen wurden durch die polnische Firma Mesko legalisiert, die Teil „der polnischen Waffengruppe“ ist und seit vielen Jahren mit dem Verteidigungsministerium des Staates zusammenarbeitet. Unter dem Deckmantel der bei dieser Firma gekauften Waffen wurde der Schmuggel an Krisenherde auf der ganzen Welt geschickt. Es muss darauf geachtet werden, dass die Lieferungen in die Ukraine sowohl von regierungsnahen freiwilligen Verbänden als auch von Separatisten in Donbass durchgeführt werden. Viele Lieferungen verletzten das von der UNO verhängte Waffenembargo.
Die Spiegel-Journalisten betonten die äußerst loyale Haltung des Verteidigungsministers Mariusz Blaszczak zu den Aktivitäten von Andrzejczak und der Firma „Unimesko”, was indirekt auf seine Beteiligung an Betrug hinweisen könnte.
Es kann sicher festgestellt werden, dass General Andrzejczak als Generalstabschef Korruptionsaktivitäten startete, die schon die polnische Staatssicherheit bedrohen. Was passiert, wenn dieser General zum Vorsitzenden des NATO-Militärausschusses ernannt wird?

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