Die Angst des Menschen vor der eigenen Courage

Der Kulturmensch hat sich zu sehr in ein liberalisiertes Wunschdenken, in Halbwahrheiten und in Lügen verstrickt und gestaltet dadurch seinen Alltag zunehmend chaotisch und unerträglich. Dadurch entwickeln die Kinder und die Erwachsenen tragische Glaubens- und Verhaltensstrategien der übernatürlichen Art, so dass die Religion und die idealistische Ideologie seit einiger Zeit eine auffallende Renaissance in den westlichen Kulturen erleben. Viele Menschen wälzen dadurch die persönliche Verantwortung für die kulturelle Entwicklung auf eine traditionelle Weise auf Gott, die Herrenmenschen, die Kulturhelden und die Experten der Kultur ab. Diese „auserwählten“ Menschen sollen möglichst zügig reparieren, was der Mensch seit der Erfindung der absolutistischen Hochkulturen an seiner eigenen Natur und an der Natur der Erde angerichtet hat.

Da eine derartige verantwortungslose Rezeptur einer Realitätsflucht gleicht, die per se nicht die gewünschten Ergebnisse erbringen kann, versagen heute langsam aber sicher alle traditionellen „Anpassungsmodelle“ des Kulturmenschen, da nicht nur die Natur der Erde, sondern auch die Natur des Menschen in einer zunehmenden Weise mit der heutigen Standeskultur überfordert sind. Der Kulturmensch verstrickt sich dadurch mitunter so sehr in willkürliche kulturelle Beschönigungen, in Halbwahrheiten und in Lügen, dass viele Menschen eine regelrechte Angst vor allen natürlichen Wahrheiten entwickelt haben, die verdeutlichen, dass der Mensch nicht so herausragend ist, wie er glaubt. Vor allem durch die Scheu vor der Tatsache, dass sich der Mensch durch einen neoliberalen Kapitalismus langsam aber sicher den gesellschaftlichen Boden unter den Füßen wegzieht, wird der Mensch zu einem zunehmenden Problem für sich selbst und für die Natur der Erde.

Es ist daher an der Zeit, dass der Mensch seine traditionelle Kulturorganisation ernsthaft in Frage stellt, da selbst das über 5000 Jahre stabil gebliebene Narrativ der alles richtenden Autoritäten und Experten heute immer dünnhäutiger wird. Die Herrenmenschen der heutigen Standeskulturen haben in den letzten 70 Jahren eine Machtfülle erreicht, die einem realisierten Größenwahn entspricht, so dass viele „einfache“ Mensch im Gegenzug einen Minderwertigkeitswahn entwickelt haben, der tragisch und ungesund ist. Viele Menschen sind von ihrer Minderwertigkeit bereits derart überzeugt, dass sie eine zunehmend „normal“ werdende Kulturdiktatur mit untergründigen tyrannischen Zügen stillschweigend hinnehmen. Dass durch derartige Entwicklungen nur wenig Gutes in der Kultur gedeihen kann, ist eine fast schon banale Feststellung.

Da jedes Problem immer erst dann in einer hinreichenden Weise gelöst werden kann, wenn es in einer hinreichenden Weise verstanden worden ist, fehlt dem heutigen Menschen vor allem eine ausreichende Kenntnis seiner Kulturgeschichte und der Gründe für diese Kulturgeschichte. Da der einfache Mensch darüber oft zu wenig weiß, kann er auch aus den kulturellen Fehlentwicklungen der Vergangenheit keine nachhaltigen Schlüsse für die eigene Lebensgestaltung ziehen.

Eines der wesentlichen Gesetze, die der Mensch in einer grundlegenden Weise begreifen und adäquat in Rechnung stellen lernen muss, ist das Gesetz der natürlichen Ökonomie. Dieses Naturgesetz bewirkt, dass in einem Lebewesen nur das an Fähigkeiten aufrecht erhalten wird, was in einem regelmäßigem Gebraucht steht. Das bedeutet für den Kulturmenschen der heutigen Standeskultur, dass er durch eine Anpassung an die Kultur zwangsläufig ein widernatürliches denken und handeln fördert, viele Widersprüche in seiner Selbstorganisation generiert und einen großen Teil seiner natürlichen Gedanken, Gefühle und Handlungen abbaut. Dadurch trägt der sich anpassende Kulturmensch selbst dazu bei, sein eingeborenes natürliches Streben nach einer freien und kreativen Lebensgestaltung zu behindern und zu minimieren.

Welche Folgen diese „Verbesserung“ der menschlichen Natur hat, wird erst dadurch deutlich, dass sich die Natur der Erde jeweils durch das Individuum verwirklicht. Ein künstliches Lebewesen „Staat“ gibt es daher von Natur aus nicht. Die natürliche Vergemeinschaftung von Individuen ist und bleibt biologisch gesehen ein Produkt der Individuen. Wenn diese Individuen eine absolutistische Ordnungsherrschaft durch einen entsprechenden Staat beschließen, dann schaffen sie einen künstlichen Leviathan (Thomas Hobbes 1588-1679) mit übernatürlichen Gesetzen und Lebensbedingungen, die insgesamt nicht mehr natürlich sein können, weil sich die Natur auf eine relative und nicht auf eine absolutistische Weise organisiert. Der heutige Staat wendet sich durch sein verabsolutiertes Gemeinwesen zwangsläufig gegen die relative Natur des Menschen, weil er den Menschen mit Gewalt vereinnahmt, diktiert und in künstliche Hierarchien (Militär, Wirtschaft, Politik etc.) zwingt. Dadurch führt das Individuum zwangsläufig das Leben eines Leibeigenen in einem künstlich verabsolutierten Gemeinschaftswesen.

Eine derartige absolutistische Selbstorganisation und Gemeinschaftsorganisation finden wir weder im Reich der Tiere noch in irgendeinem natürlichen Biotop auf der Erde. Wir können daher sagen, dass sich der Mensch seit 5000 Jahren auf eine widernatürliche Weise organisiert. Die „Sünde“ des Menschen besteht dabei bis heute weniger darin, dass der Mensch gottgleich sein will, sondern darin, dass er es seit der Umsetzung einer absolutistischen Standeskultur besser wissen will als Gott bzw. die Natur. Der Mensch ist daher vor allem deshalb in vieler Hinsicht unzurechnungsfähig, destruktiv und bösartig geworden, weil er sich mit einer widernatürlichen Kulturorganisation über alles Natürliche willkürlich hinwegsetzt und die Natur auf eine absolutistische Weise zu beherrschen und zu diktieren versucht. Der Mensch nennt daher auch heute „Fortschritt“, was in ihm und um ihn herum alles Natürliche schädigt und zersetzt und macht sich dadurch selbst langsam aber sicher zu einem Krebsgeschwür an der irdischen Natur.

Diese ungeschönte Schlussfolgerung macht deutlich, dass der Kulturmensch, der gegenwärtig in einer fortschrittlichen Weise alle Natur übergeht, eine widernatürliche Lebensblase und Kulturblase aufrecht erhält, die zwangsläufig eine fortschrittliche menschliche Selbstvergiftung zur Folge hat. Der Mensch kann das ihm daraus erwachsende „Schicksal“ nur dann neutralisieren, wenn er sein Weltbild korrigiert und die kulturellen Vorstellungen auflöst, die ihn von der Natur trennen und in einem widernatürlichen Kulturgefängnis gefangen halten. Nur die bewusste Anerkennung der Natur und ihrer biologischen Realitäten kann den Kulturmenschen wieder zu dem konstruktiven und freien Wesen machen, das er von Natur aus war und nach wie vor ist.

Auf diesem Weg in die Freiheit können wir heute vor allem in den Sichtweisen von Eleanor und Franklin D. Roosevelt eine Inspiration finden: „Das einzige, was unser Volk zu fürchten hat, ist die Furcht selbst. Wir fürchteten den wirtschaftlichen Zusammenbruch, wir haben uns mutig gegen diese Angst gewehrt und sie überwunden. Nun meine Freunde gilt es auf den Frieden hinzuarbeiten, nicht nur diesen Krieg zu beenden, sondern die Anfänge aller Kriege. Alle Amerikaner, die sich mit uns zu einem dauerhaften Frieden bekennen, sage ich: die einzigen Grenzen zur Realisierung unsere Zukunft werden unsere gegenwärtigen Zweifel sein. Lasst uns voranschreiten in starkem aktiven Vertrauen.“ Franklin D. Roosevelt (März 1945 Warm Springs Georgia)

Mut ist auf lange Sicht berauschender als Angst. Wir müssen nicht über Nacht zu Helden werden. Wir tun einen Schritt nach dem anderen, stellen uns den Dingen, wie sie kommen, merken, dass sie nicht so schlimm sind, wie sie erscheinen, und entdecken, dass wir die Kraft haben ihnen zu trotzen.“ Eleanor Roosevelt

Eine weiterführende Beschäftigung mit der Thematik ermöglicht das Buch „Die Geschichte der kulturellen Fehlentwicklung“. Informationen dazu finden Sie auf der Internetseite: www.die-geschichte-der-kulturellen-fehlentwicklung.de

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