Mittelalter, Naumburg und ein Steinmetz, der die Liebe findet

Die den Stein zum Sprechen bringen

Bischofsstadt Naumburg, Mitte des 13. Jahrhunderts, Mittelalter. Es steht eine Erweiterung der Bischofskirche um den West-Chor an, den Bischof Nikolaus noch in seinem hohen Alter auf den Weg bringen will, deren Bau er 30 Jahre zuvor angeregt und durchgesetzt hatte. Die Dinge brauchten damals ihre Zeit.

So ist der Bischof bereits tot, als der Steinmetzmeister Stephan aus dem fernen Mainz mit seinem Gefolge in der Stadt Einzug hält und die Arbeiten beginnen. Mit dabei, der junge und talentierte Steinmetzgeselle Christian, der sich, da besonders das Bauen damals seine Zeit brauchte, in der Stadt niederlässt, sich in die schöne Katharina verliebt und nichts mehr möchte, als mit dieser ein ganz normales Leben zu leben.

Doch schon zu Beginn zeigt sich, dass nichts so einfach ist. Denn Katharina, früh zur Weise geworden, nachdem erst die Mutter an einer Blutlauf genannten Krankheit zunächst leidet und später daran stirbt, und Jahre darauf der Vater von einem Stein auf der Dombaustelle erschlagen wird, wird von der nur scheinbar sich sorgenden Stiefmutter, der Base, ins Frauenhaus verschleppt, in dem sich der Frauenwirt und Henker der Stadt um die sogenannten Hübschlerinnen kümmert, Frauen, die den Männern ihren Körper gegen Bezahlung zur Verfügung stellen. Keineswegs eine Schande zu jener Zeit, aber alles andere als die optimale Voraussetzung, mit dem Liebsten in eine dauerhafte Beziehung zu treten. Und so braucht es ein wenig Zeit und viel Überwindung für das Outing, wie man es heute sagen würde.

„Die den Stein zum Sprechen bringen“, gerade erschienen im EINBUCH Buch- und Literaturverlag Leipzig, ist nicht das erste Buch des Autors Michael Prager, wohl aber sein erster Roman, ein historischer Roman. Und dieser ist nicht umsonst in Naumburg angesiedelt, auch wenn der Name der Stadt aus dramaturgischen Gründen in dieser Geschichte niemals ausgesprochen wird – mit Ausnahme des Vorwortes. Prager selbst ist nämlich unweit von Naumburg in Teuchern, also auch im heutigen Burgenlandkreis, aufgewachsen, hat die Stadt und die Gegend darum sprichwörtlich im Blut und kennt gewissermaßen jeden Stein persönlich, der in Naumburg von mittelalterlichen Steinmetzen gesetzt wurde. Und wenn der Autor in seinem Roman nun auch noch tiefer in das Handwerk dieser Steinhauer und -setzer vor- und eingedrungen wäre, wäre es eine Hommage an die Zunft derer, die den Stein zum Sprechen bringen.

Doch auch so erfährt der Leser, erfährt die Leserin jede Menge über das Bauen, das Arbeiten, das Lieben und Leben in einer Zeit, die in den Erzählungen, in der Geschichte als eine dunkle, ja finstere Zeit gilt, eine Zeit voller Mühsal und Schufterei mit bloßen Händen, von Seuchen, Krankheiten und frühem Tod. Der Autor erzählt nicht nur, wie Kathedralen des Glaubens über Jahrzehnte, oft über Jahrhunderte entstehen, welche weltlichen Fäden dabei gesponnen werden, wie bestochen und intrigiert wird, wie der Adel sein Selbstbild, seinen Egoismus und Narzissmus befördert, wie Posten verschoben werden und Menschen aus dem Weg geräumt, nur damit die Reicheren und Hintertriebeneren letztlich Teil der Geschichte sein dürfen, nein, Prager lässt seine Helden sich auch im Sonnenlicht an der blauen Saale treffen, lässt sie sich küssen, lässt sie lachen und tanzen. Es ist also auch viel Licht in dieser Mittelaltergeschichte und man möchte ins Auto steigen, den Bus oder den Zug nehmen und in dieses Naumburg fahren, um sich die Steine anzusehen, die möglicherweise ein talentierter Steinmetzgeselle mit dem Namen Christian fein säuberlich geschlagen und gesetzt hat und dabei an seine Katha dachte.

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596 Wörter; 3883 Zeichen

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