Sind Kinder unsere Zukunft oder ein Weltproblem?

Es gibt kaum zwei Meinungen, wenn man über das Thema Kinder hört und liest. Kinder sind das Schönste im Leben, Kinder sollen dem Beruf vorgehen und Familien mit Kindern müssen unterstützt werden, denn Kinder sind unsere Zukunft. Wir brauchen mehr Kinder, so die Meinung vieler Menschen und auch die, der medialen Meinungsmacher. Die deutsche Politik stützt ihre Planungen und Sozialsysteme auf die kommenden Generationen und beklagt, dass sie für die Rentenversicherung und die Wohlstandssicherung zu wenig Nachwuchs haben. Diese Klagepapiere sind bei CDU und SPD gleichermaßen zu finden.

Macht man sich aber ehrlich und schaut nüchtern auf die Fakten unserer Weltprobleme, so stellt sich die Frage, ob dieses Narrativ noch zu halten ist. Jedes Jahr erfahren die Menschen mit dem Earth Overshoot Day, dem Erdüberlastungstag, dass die Menschheit bereits zur Jahresmitte alle natürlichen Ressourcen aufgebraucht hat, die die Erde innerhalb eines Jahres zur Verfügung stellen kann. Kaum jemand negiert, dass die Menschen zu viele Nutztiere und zu viele Weidefläche für ihre Versorgung benötigen. Die Bilder von Plastikteppichen im Meer zeigen deutlich, dass die Müllberge mit der Anzahl der Menschen, die im Augenblick auf der Welt leben in den Himmel wachsen und der CO2-Abdruck, den der Mensch hinterlässt, weiter mit seiner Population wächst. Seit den siebziger Jahren hat sich die Bevölkerung verdoppelt. In 2023 wurde die Acht-Milliardengrenze geknackt und in wenigen Jahrzehnten wird die Weltbevölkerung die Zehn-Milliardengrenze erreichen. Das bedeutet noch mehr Ressourcenverbrauch und wachsende Herausforderungen für Natur und Umwelt. Auch wenn sich das Bevölkerungswachstum in den letzten 30 Jahren stark verlangsamt hat, sind die absoluten Zahlen weiter hoch.

 

Jede Vernunft und diese sollte ja die Menschen von den Lemmingen unterscheiden, gäbe den Rat, den Erdüberlastungstag, wenn es ihn schon aufgrund des negativen Einflusses des Menschen geben muss, auf den 31. Dezember zu verlegen, also entweder den weltweiten Ressourcenverbrauch oder eben die Weltbevölkerung zu halbieren.

Brauchen wir also mehr Kinder? Wie ist es mit diesen Erkenntnissen zu vereinbaren, dass Kinderkriegen in den meisten Ländern weiterhin gefördert wird, anstatt es beispielsweise zu besteuern. Sollte nicht mit allen Mitteln versucht werden, die Faktoren zu bekämpfen, die für hohe Kinderzahlen in der Welt sorgen. Die Medizin für den globalen Süden heißt hierzu Aufklärung, Verhütung und Bildung. Hier stünden die Regierungen in der Verantwortung. Doch auch alle anderen Institutionen sollten nach ihren Möglichkeiten in die Pflicht genommen werden. Insbesondere die Kirche, die in vielen Ländern einen hohen Stellenwert hat, könnte ein Schlüssel sein, um die Gesellschaften auf den richtigen Weg zu bringen. Leider stellt sich auch die katholische Kirche weiter gegen Verhütungsmittel, was im Angesicht steigender Bevölkerungszahlen unverantwortlich erscheint. Für den globalen Norden muss der Fokus auf den Konsum gelegt werden. Und dies nicht über Verzicht sondern über Gewinn.  Gewinn an Lebensqualität muss die Marketingstrategie heißen und zu den Schlüsselwörtern gehören Langlebigkeit von Produkten, Mehrweg, Naturverträglichkeit, saubere Umwelt und viele solcher schönen wohlklingenden Wörter mehr.   

Was sollten die Gesellschaften also aus der Evidenz lernen, welche Schlüsse die Politik hieraus ziehen? Wäre Deutschland nicht ein gutes Vorbild für eine rückläufige Bevölkerung und müsste die Politik die Bevölkerung nicht dafür loben, dass sie unter den besten sind, wenn es darum geht, das Bevölkerungswachstum zu stoppen, anstatt zu beklagen, dass die Deutschen kindermüde sind. Und wenn ein System, wie das deutsche Rentensystem nicht mehr zur Gesellschaft passt, sollte dann nicht das System verändert werden anstatt die die Gesellschaft? Doch genau das Gegenteil wird gefordert und gefördert. Für einen anderen Weg fehlt wohl die Phantasie oder Mut, Kompetenz und Willenskraft und bei diesen Attributen ist der deutsche Gesetzgeber leider auch nicht Klassenprimus. 

Es dauert wohl noch, bis die Erkenntnis reift, dass man manchmal die Dinge auf den Kopf stellen muss, damit sie wieder normal werden und bis dahin erhöhen wir das Kindergeld.

 

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