Ich fahre Rad – wat kost‘ die Welt?

Verkehrsregeln gelten vor allem für Autofahrer. Mit dem Aufsitzen auf ein Fahrrad sind alle Vorschriften sofort außer Kraft.

Der ohnehin in dem Innenstadtbereich, in dem ich lebe, knappe Parkraum ist zusätzlich dadurch beschränkt, dass die gesamte Front des meiner Wohnung gegenüberliegenden Gebäudes mit einem Halteverbot belegt wurde, und zwar von neun Uhr morgens bis abends um Sechs.

Der Grund dafür war, etwas Anderes kann ich mir nicht vorstellen, dass in dem Haus eine Massagepraxis residierte. Transportfahrzeugen mit gehbehinderten Patienten sollte wohl eine Parkmöglichkeit freigehalten werden, wovon nach meiner Beobachtung auch etwa zweimal im Jahr Gebrauch gemacht wurde.

Die Massagepraxis ist vor über einem halben Jahr in ein Ärztezentrum umgezogen; das Haus stand bis vor kurzem leer, und jetzt wohnen dort Privatleute. Die Halteverbotsschilder behaupten ihren Standort jedoch dessen völlig ungeachtet hartnäckig weiter; niemand scheint es für nötig zu befinden, sie jetzt mangels eines stichhaltigen Grundes für die Restriktion zu entfernen. Und raten Sie mal, vereehrte Leserin, werter Leser, was passiert, wenn ich am Freitagnachmittag mit meinen Wochenendeinkäufen im Auto nirgendwo anders einen Parkplatz in der Nähe meiner Wohnung finde als genau gegenüber, im inzwischen recht willkürlich anmutenden Halteverbot? Genau: Zwei Taschen geschnappt, rein in die Wohnung, kurz auf die Toilette, zurück zum Auto – Strafzettel an der Windschutzscheibe. Es scheint Methode zu haben, dass sich dienstbeflissene Knöllchenverteiler(innen) auf die Lauer legen und sofort, wenn sie einen Anwohner mit Einkaufstaschen auf seine Haustür zustreben sehen, in das Stadtsäckel zu füllender Absicht zu dessen Auto flitzen.

So weit, so schlecht. Autofahrer haben sich daran gewöhnt, dass ihre Chance, mit einem noch so unerheblichen Verstoß gegen die Straßenverkehrsordnung ungeschoren davon zu kommen, minimal ist. Das ändert sich erst, wenn man umsteigt.

Denn sobald sich besagte Autofahrer auf ein Fahrrad schwingen, ist alles anders. Verbote, Beschränkungen und sonstige Regeln sind außer Kraft. Das heißt: Eigentlich gelten sie schon noch. Aber Radfahrer interessiert das nicht. Denn wer ein Fahrrad fährt, hat keine Kontrollen zu befürchten.

Hier muss ich wieder auf meine Innenstadtwohnlage zurückkommen. Denn genau diese bietet grandiose Studienmöglichkeiten menschlichen Verhaltens, vor allem hinsichtlich der Mutationsauswirkungen, will meinen: der Wandlung vom Auto- zum Radfahrer.

Zugegeben, es ist schon recht gefährlich, an diesem Studienprojekt teilzunehmen. Sich ihm zu entziehen, wäre allerdings auf jeden Fall mit einem Umzug verbunden, in eine Stadtrand- oder ländliche Lage. Denn schon der Schritt von der Stufe vor meiner Haustür auf den nur einen Meter breiten Bürgersteig ist ein echtes Abenteuer, und zwei- bis dreimal pro Woche entgehe ich nur knapp einer schmerzhaften Kollision. Mit Radfahrern natürlich, die von links und rechts auf diesem schmalen Gehweg entlangschießen. Inzwischen beherrsche ich die Übung des Rückwärtsspringens einigermaßen, und mir ist noch nichts Ernsthaftes passiert.

Dann gilt es die Straße zu überqueren, die eigentlich nur in eine Richtung befahrbar ist. Anfangs, als ich vor elf Jahren hierher zog, habe ich auch nur nach rechts geschaut – von links konnte ja niemand kommen.

Ganz schnell habe ich mich umgestellt. Als mich nämlich abends um Acht im Dunkeln ein Radfahrer, der die Straße in der falschen Richtung befuhr, fast umgerammt hätte. Es war dunkel, und selbstverständlich fuhr der Radfahrer ohne Licht. Das mir nichts passierte, war allein dem Umstand zu verdanken, dass mein Gehör noch einigermaßen funktioniert, und ich im letzten Moment ein leises Knirschen von den Fahrradreifen hörte, einen Satz nach vorn machen und mich so dem Zusammenstoß entziehen konnte. Meinen dem Radfahrer hinterhergerufenen Hinweis, dass dies eine Einbahnstraße ist, quittierte der mit dem Stinkefinger und ein paar unflätigen Beschimpfungen, die ich hier aus Jugendschutzgründen nicht wiedergeben kann.

Wer dann die Straße heil überquert hat, benutzt gern den Weg durch den angrenzenden Park, um innerhalb von nur zwei Minuten in die Einkaufszone zu gelangen. Die reichhaltige Ausstattung der Innenstadt mit Grünanlagen war einer der Gründe, warum mir mein neues Wohnviertel so gut gefiel. Und die Nähe zu Einkaufsmöglichkeiten, Post und Bank – alles zu Fuß für mich bequem erreichbar.

Naja, schnell, vielleicht, bequem – eher nicht. Denn auf dem Weg durch den Park hat der Fußgänger nicht nur sein besonderes Augenmerk auf die über die Wegstrecke in freier Anordnung und verstreut platzierten Hundehaufen zu legen, was mit der Zeit zu der Herausbildung einer ganz bestimmten Kopfhaltung führt, an der man den typischen Innenstadtbewohner leicht erkennt: Immer leicht gesenkt, gern auch schon mal etwas schräg angesetzt. So nützlich es ist, auf Anhieb seine Nachbarn ausmachen zu können, auch wenn man noch nicht lange dort wohnt, so notwendig ist es aber auch, sich dem nicht ganz hinzugeben. Der nach unten gerichtete Blick verhindert nämlich die rechtzeitige Ortung von – Sie ahnen es – Radfahrern. Obschon am Eingang des kleinen Parks ein großes Schild angebracht ist, wonach der gesamte Bereich ausschließlich Fußgängern vorbehalten ist (wenn Sie Autofahrer sind, kennen Sie es: Fußgängerin mit Kind an der Hand in Weiß auf blauem Grund, als Radfahrer werden Sie es noch nicht gesehen haben), heißt das natürlich nicht, dass keine Radfahrer versuchen, Sie umzufahren. Die besonders Rücksichtsvollen unter ihnen klingeln mit der Fahrradklingel, wenn sie sich von hinten rasant nähern. Dann können Sie wenigstens noch schnell zur Seite springen.

Um dann, nochmals durch das erwähnte Verkehrszeichen ausgewiesen, in die eigentliche Fußgänger- und Geschäftszone zu gelangen. Hier bietet sich das gleiche Bild: Radfahrer von links, Radfahrer von rechts, manches Moped. Und gern schon mal ein Tandem, vor allem sonntags. Manche drehen mit dem Rad einige Runden durch die Passagen der Geschäfte, suchen sich im Vorbeifahren neue Schuhe aus. Während ich neulich eine Stunde behaglich in der Sonne saß, vor meinem Lieblings-Kaffeehaus in der Fußgängerzone, zählte ich vierundfünfzig vorbeikommende Fahrräder. Acht davon wurden geschoben: Bravo! Der Rest zischte im Slalom zwischen den Fußgängern hindurch.

All das hat für die Fahrradfahrer ebenso keine Konsequenzen wie das radfahrende Überqueren der Fußgängerampaln zwischen den einzelnen Abschnitten der Fußgängerzone bei knallrotem Ampellicht, fahren ohne Licht im Dunkeln usw. usw. Neulich sah ich doch tatsächlich einen Polizisten in der Fußgängerzone, der einen Radfahrer ansprach: „Steigen Sie bitte ab?"
„Warum?"
„Dies hier ist eine Fußgängerzone!"
„Ja, und?", fragte der Radfahrer und fuhr seines Weges, weiter durch die Fußgängerzone. Unbehelligt, versteht sich.

Ich hätte gern von der Stadt die Lizenz, jedem Fahrradfahrer 10 Euro für derartige Regelverstöße abknöpfen zu dürfen. Ich finde, das ist nicht zu viel, dafür dürfte mein Auto nicht mal zehn Minuten falsch parken. Ich würde mit der Stadt auch Halbe-Halbe machen. Was dann übrig bliebe, würde es mir erlauben, meinen stressigen Job an den Nagel zu hängen, in Saus und Braus zu leben, gleichzeitig meine tägliche Arbeitszeit auf maximal drei Stunden zu reduzieren und ein Sparkonto zu eröffnen.

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