Es braucht offene Räume als Alternative zu Weltflucht und Demokratieverachtung

Die katholische Erwachsenen- und Familienbildung in Nordrhein-Westfalen stärkt die Krisenresilienz der Bevölkerung. Fazit eines Festaktes zum 70-Jährigen der Landesarbeitsgemeinschaft

Die deutsche Demokratie mit ihren Grundwerten und Verfassungsorganen gerät unter Druck. Jetzt ist es an der Zeit, um das zu kämpfen, was einem wichtig ist. Dabei nimmt die katholische Erwachsenen- und Familienbildung in Nordrhein-Westfalen eine wichtige Rolle ein. So lauteten die Kernbotschaften eines Festaktes am 4. Dezember 2023 in Paderborn zum 70-Jährigen der Landesarbeitsgemeinschaft, in der sich Träger und Einrichtungen vernetzen.

„Bildung und lebenslanges Lernen sind ein Schlüssel, zumindest ein weiteres Abbrechen des Zuspruchs zur Demokratie zu vermeiden,“ betonte Landtagspräsident André Kuper vor 80 Gästen im Bildungs- und Tagungshaus des Erzbistums Paderborn, Liborianum. Die Einrichtungen der katholischen Erwachsenen- und Familienbildung leisteten einen wertvollen Beitrag, die Resilienz der Bevölkerung gegenüber den Zumutungen der heutigen Zeit zu stärken.

In den Städten, Dörfern und Vierteln des Landes schaffen sie Räume, in denen Menschen sich treffen, diskutieren, zusammenarbeiten. Damit helfen die Einrichtungen, die engen Blasen zu überwinden, in denen heute vorrangig gelebt und gestritten wird. Es brauche solche offenen Räume als Alternative zu Weltflucht und Demokratieverachtung, stellte Festredner Dr. Peter Frey fest, der als früherer ZDF-Chefredakteur das demokratische Geschehen weiter engagiert begleitet.

Das Land benötige eine konstruktive Streitkultur, um die großen politischen Aufgaben zu lösen, appellierte Frey. Für die katholische Erwachsenen- und Familienbildung sah er eine besondere Aufgabe darin, die jungen Menschen mit ihren Angeboten zu adressieren. Gerade erst habe die Jugend in Polen die Demokratie gegen ihre Gegner verteidigt. Auch die Stärke der deutschen Zivilgesellschaft mache Mut. Die Weiterbildung unterstütze das Ehrenamt mit ihren Mitteln.

Auch Msgr. Dr. Michael Bredeck würdigte die katholische Erwachsenen- und Familienbildung als wichtigen Bildungs-, Gesprächs- und Kooperationspartner, der in die Gesellschaft hineinwirke. Innerkirchlich müsse man zusammenrücken. Die Bedeutung der Bildungseinrichtungen werde dabei zunehmen. Diese Botschaften nahm der Vorsitzende der Landesarbeitsgemeinschaft, Wolfgang Hesse, gerne im Namen der 130 vernetzten katholischen Bildungsträger entgegen: „Das wird mit dazu beitragen, im siebzigsten Jahr des Bestehens der KEFB das Vergangene dankbar zu bedenken, die Gegenwart kritisch auszuwerten und mit viel Hoffnung zuversichtlich in die Zukunft zu blicken.“

Die Landesarbeitsgemeinschaft für Katholische Erwachsenen- und Familienbildung (LAG KEFB) vertritt in NRW 18 Erwachsenen- und Familienbildungswerke, 27 Familienbildungsstätten, 22 Heimvolkshochschulen/Akademien und 10 Verbandsbildungswerke. (Link: www.lag-kefb-nrw.de) Sie bündelt und vertritt die Interessen der allgemeinen katholischen Weiterbildung in NRW. Im Themenkomplex Familie, Gesellschaft, Religion, Werte, Kultur, Demokratie, Beruf und Medien nehmen die Mitgliedseinrichtungen eine führende Rolle in der Weiterbildung ein.

Veröffentlicht von:

LAG KEFB

Breite Straße 108
50667 Köln
Deutschland
Homepage: http://www.lag-kefb-nrw.de

Avatar Ansprechpartner(in): Dr. Martin Schoser
Herausgeber-Profil öffnen

Vorherige bzw. nächste Pressemitteilung: